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Happy Birthday, Petros Markaris!

Wir feiern heute gleich doppelt: nicht nur das neue Jahr, sondern auch den 80. Geburtstag unseres griechischen Autors Petros Markaris. Geboren am 1. Januar 1937 in Istanbul, fällt sein Wiegenfest seit Anbeginn mit einer schönen, alten griechischen Tradition zusammen: Am 1. Januar gibt es in jedem griechischen Haushalt nämlich den Neujahrskuchen Vassilopita.

Foto: © Regine Mosimann / Diogenes Verlag

Hierbei handelt es sich um einen Neujahrskuchen mit einer eingebackenen Münze, der üblicherweise um Mitternacht im Kreise der Familie angeschnitten wird. Jedem Familienmitglied wird ein Stück zugeordnet, auch den Abwesenden. Wer das Stück mit der Münze erwischt, dem ist das Glück im neuen Jahr hold. 

Die erste Hälfte des Namens der Vassilopita geht auf den Heiligen Vassilios (auch: Basilius) zurück, der im Jahr 329 im damals griechischen Cäsaräa geboren wurde. Er war Bischof und später Erzbischof von Cäsaräa, gründete Klöster und stellte für diese Ordensregeln mit den Säulen Gehorsam, Gebet und Arbeit auf. Die Mönche in diesen Klöstern tragen noch heute seinen Namen: Vassilianer (Quelle: www.radio-kreta.de). Sankt Vassileios bringt den griechischen Kindern am 1. Januar Geschenke.

»Pita« bezeichnet im Griechischen einen in den meisten Fällen salzigen, flachen Kuchen, der normalerweise mit Feta Käse und anderen Zutaten gefüllt wird (z.B. Prassopita). Aber in diesem Fall bezeichnet es einen süßen Kuchen, der sowohl aus Hefeteig, als auch aus Rührteig hergestellt werden kann.

Foto: © Vassilis, New Years Cake - Vassilopita, (CC BY-SA 2.0) via flickr.com

Rezept für Vassilopita

Für eine Backform von 24-26cm Durchmesser (Quelle: http://griechischekueche.com)

200g Butter oder Margarine, auf Zimmertemperatur

200g (Puder)Zucker

200g gemahlene Nüsse (z.B. Mandeln, Walnüsse, Pistazien, Haselnüsse)

5 Eier

240g Trockenfrüchte (z.B. Datteln, Feigen, Aprikosen, Rosinen)

160g aromatischen Likör: je nach Geschmack und Belieben Amaretto, Cointreau oder einfach einen Cognac

200g Mehl

1TL (5g) Backpulver

Die Trockenfrüchte in Stücke schneiden und in den Likör einweichen. Mindestens 2 Stunden und am liebsten über Nacht Ziehen lassen.

Den Ofen auf 160Grad (Umluft) vorheizen. Eine Springform von 24 oder 26cm Durchmesser gut einfetten, und mit Mehl, Griess oder Semmelbrösel bestäuben.

Butter, Zucker und gemahlene Nüsse in die Küchenmaschine geben und schaumig rühren. Die Trockenfrüchte mit dem Likör in den Zerkleinerer geben und zu einer Paste verarbeiten. Die Paste zum Teig geben und weiter rühren. Die Eier eins nach dem anderen zum Teig geben, dabei ab und zu die Teigreste von den Wänden des Behälters mit einem Kuchenschaber in den Teig wieder schieben.

Am Ende das Mehl mit dem Backpulver vermischen und auf niedriger Stufe mit dem Schneebesen der Küchenmaschine in den Teig rühren.

Den Teig in die Form geben, dabei leicht nach aussen schieben, damit er beim Aufgehen so wenig wie möglich wölbt. Eine kleine Münze gut in Alufolie einwickeln und senkrecht in den Teig geben (am liebsten an einem Radius entlang, da ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass man mit dem Messer auf die Münze stoßt!). Den Teig leicht über die Stelle streichen, wo die Münze eingesteckt ist, damit man die Stelle nicht mehr erkennen kann.

Im heissen Backofen etwa 50 Minuten lang backen, bis die Oberfläche goldbraun ist. Auf Küchengitter abkühlen lassen.

Petros Markaris ist Verfasser von Theaterstücken und Schöpfer einer Fernsehserie, er war Co-Autor von Theo Angelopoulos und hat deutsche Dramatiker wie Brecht und Goethe ins Griechische übertragen. Mit dem Schreiben von Kriminalromanen begann er erst Mitte der neunziger Jahre und wurde damit international erfolgreich. Er hat zahlreiche europäische Preise gewonnen, den Raymond Chandler Award 2011, den Fregene Prize 2012, den Premi Pepe Carvalho 2012 sowie den Prix du Polar européen 2013. Petros Markaris lebt in Athen. 

Zuletzt erschienen ist sein Buch Der Tod des Odysseus. Aus dem Neugriechischen von Michaela Prinzinger.