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Alles Gute zum 80. Geburtstag, Donna Leon!

Sie mache sich nichts aus Geburtstagen, habe manchen schon vergessen, sagt Donna Leon, Bestsellerautorin, Opernliebhaberin und Grande Dame der Kriminalromane. Und doch feiern wir noch immer diese vielschichtige und scharfsinnige Frau, die vor einigen Tagen 80 Jahre alt geworden ist. Tanti auguri, cara Donna!

Foto: © Regine Mosimann / Diogenes Verlag

Wir wissen gar nicht recht, wo wir mit den Ehrungen anfangen sollen. Bei ihren 40 Büchern, die in 35 Sprachen übersetzt worden sind? Bei ihrem Gespür für gesellschaftsrelevante Themen? Oder doch bei ihrer charmanten, witzigen Art?
    Je länger wir darüber nachdenken, umso offensichtlicher erscheint es uns, Donna Leon selbst das Wort zu übergeben. Zum Beispiel mit der simplen Frage: Was magt die Schriftstellerin eigentlich? Und was nicht?

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Donna Leon besucht Annett Renneberg im Tonstudio

Für den Diogenes Verlag gibt es allen Grund zu feiern: Nicht nur wird Donna Leon, die charmante und witzige Autorin hinter Commissario Brunetti, diesen September 80 Jahre alt, sondern es gibt 2022 nach Milde Gaben auch gleich einen zweiten Titel von ihr zu lesen und, vor allem, auch zu hören.

Foto: © Regine Mosimann / Diogenes Verlag

Voller Vorfreude auf den runden compleanno gibt es diese Woche einen Blick hinter die Kulissen des Hörbuchs der autobiografischen Anthologie Ein Leben in Geschichten zu erhaschen. Dieses hat die bekannte Schauspielerin Annett Renneberg eingelesen. Die Freundschaft mit Donna Leon geht bis ins Jahr 2007 zurück: Seither moderiert und liest Annett Renneberg auf ihren Lesereisen in Deutschland. Und auch in den ARD-Fernsehreihe Donna Leon, die von 2000 bis 2019 lief, war Annett Renneberg in der Rolle der Signorina Elettra Zorzi zu sehen.
    Umso passender ist es also, dass sie dieses spezielle Buch eingesprochen hat. Und dass diese Aufnahmen mit viel Spass verbunden waren, ist auch keine Frage:

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»Es ist die Zeit des Aufbruchs und fürs Neue, alles fühlt sich anders an.« Ein Interview mit Arno Camenisch

Es ist soweit! Das Diogenes-Herbstprogramm feierte in diesen Tagen seinen Auftakt, ganz vorne mit dabei unter anderem ein neuer Autor: Arno Camenisch. Neu bei Diogenes, aber als Autor etabliert. In seinem ersten Roman bei Diogenes Die Welt verwebt der bekannte Schweizer Autor kunstvoll und poetisch eigene Reisen, Lieben und Lebensphasen – und erzählt doch von uns allen. 

Im Diogenes-Interview zitiert er Grönemeyer, verrät uns mehr über den Mut zum Neubeginn und darüber, wie er sich in Brüssel auf dem Weg zum Bäcker machte und in Paris landete.

Foto: © Janosch Abel
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»Tell ist eine Schweizer Isländersaga.« Ein Interview mit Joachim B. Schmidt

Historischer Schmöker, Thriller und endlich im 21. Jahrhundert angekommen: Tell reloaded! 
Die alten Isländersagas haben den Schweizer Autor, der seit über zehn Jahren in Island lebt, inspiriert. Nun hat Joachim B. Schmidt nach den Schweizer Kronjuwelen gegriffen und die Tell-Saga neu erfunden. Der neue Roman des Autors von Kalmann ist am 23. Februar erschienen. Im Diogenes-Interview spricht er über seine Beweggründe, sich dieses Stoffes anzunehmen und wir erfahren, wie es ihm gelungen ist, isländische Erzählelemente mit diesem Schweizer Ur-Mythos zu verflechten. 

Foto: Eva Schram / © Diogenes Verlag
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90 Jahre Tomi Ungerer

Eine Hommage an Ungerers Kinderbücher

Am 28.11.2021 wäre Tomi Ungerer 90 Jahre alt geworden. Er war Zeichner, Maler, Illustrator, Bildhauer und Autor von Kinder- und Erwachsenenbüchern. Er war ein Getriebener, ein unfassbar produktiver Künstler, der vor Ideen so sehr sprudelte, dass es ihn manchmal sogar bedrängte: »Ich habe zu viele Ideen. Es ist fast eine Panik von Ideen…«

Viele kennen und lieben Tomi Ungerer aber besonders als Kinderbuchautor und -illustrator. Margaux de Weck, seine langjährige Lektorin, erzählt im Interview von einigen Lieblingsbüchern und Hintergründen.

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Das Vorwort zu den Tage- und Notizbüchern von Patricia Highsmith

»Die Möglichkeit zu erfahren, wie Patricia Highsmith sich selbst sah.« Anna von Planta

Endlich sind sie da: Die sehnsüchtig erwarteten Tage- und Noitzbücher von Patricia Highsmith. Aus 18 Tage- und 38 Notizbüchern, 8000 Seiten persönlicher Aufzeichnungen von Patricia Highsmith, haben Herausgeberin Anna von Planta und ihr Team eine Weltneuheit publiziert. Wie der Weg zum Buch aussah und worin die Herausforderungen der Neuerscheinung liegen, erklärt Anna von Planta im hier veröffentlichten Vorwort:

 

 

Foto: © Ruth Bernhard
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»Am Ende triumphiert natürlich das Geld« Amélie Nothomb über Friedrich Dürrenmatt

Amélie Nothomb, geboren 1967 in Kobe, Japan, hat ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines belgischen Diplomaten hauptsächlich in Fernost verbracht. Seit ihrer Jugend schreibt sie wie besessen. In Frankreich stürmt sie mit jedem neuen Buch die Bestsellerlisten und erreicht Millionenauflagen. Ihre Romane erscheinen in 39 Sprachen. Die Passion war 2019 für den ›Prix Goncourt‹ nominiert. Amélie Nothomb lebt in Paris und Brüssel. 

In diesem Text geht sie der Frage auf den Grund, weshalb das Stück Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt uns auch heute noch so fasziniert.

 

Foto: © Catherine Cabrol
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Louis Soutter – ein radikaler Outsider und Künstler. Eine Geschichte von äußeren Fesseln und innerer Freiheit.

Lukas Hartmann über seinen biographischen Roman Schattentanz, in dem er sich dem Leben des Schweizer Künstlers Louis Soutter nähert.

Foto: © Bernard van Dierendonck
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»Ehrlich gesagt wünschte ich, ich wäre ein bisschen so wie Kalmann. « Joachim B. Schmidt im Interview

Er ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Er hat alles im Griff. Kein Grund zur Sorge. Tag für Tag wandert er über die weiten Ebene um das beinahe ausgestorbene Dorf, jagt Polarfüchse und legt Haiköder im Meer aus, um den Fang zu Gammelhai zu verarbeiten. Doch in Kalmanns Kopf laufen die Räder manchmal rückwärts. Als er eines Winters eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Kein Grund zur Sorge.

Wir haben mit Joachim B. Schmidt über seinen neuen Roman gesprochen.

Was ist der Kern Ihres Romans?

Im Mittelpunkt des Romans steht der Haifischfänger Kalmann. Er stolpert in einen Vermisstenfall hinein, was sein bisher simples Leben total kompliziert macht.

 

Kalmann ist Ihr viertes Buch. Was macht diesen Roman besonders für Sie?

Es hat mir enormen Spaß gemacht, dieses Buch zu schreiben. Ich habe mir dabei alle Freiheit gelassen, denn – wenn ich ganz ehrlich sein darf – dieses Buch war mein letzter Versuch, als Schriftsteller Fuß zu fassen. Make or break. Meine drei vorherigen Bücher haben zwar positives Echo ausgelöst, brachten mich aber auf keinen grünen Zweig. Ich habe mir gesagt: So, jetzt schreibst du einfach nach Lust und Laune, und wenn es nichts wird, machst du halt was anderes.

Dass ich bei Diogenes einen Traumverlag gefunden habe, ist schon jetzt ein Großerfolg für mich, eine wichtige Bestätigung.

Aber das wirklich Besondere an meinem vierten Roman ist der Protagonist Kalmann. Eigentlich hätte er gar nicht die Hauptfigur, sondern einfach nur der Dorftrottel sein sollen. Doch schon nach wenigen Seiten ist er ins Rampenlicht gelatscht und dann dortgeblieben. Noch nie habe ich die Kontrolle über eine Romanfigur so sehr verloren wie über ihn. Ich habe ihn darum einfach machen lassen und mich mitreißen lassen.

 

Wie würden Sie Kalmann beschreiben und wie nah ist er Ihnen?

Salopp ausgedrückt ist Kalmann der Dorftrottel von Raufarhöfn (sprich: Reuwarhöbb). Er hat eine geistige Behinderung, seine Mutter ist sein Vormund. Aber was genau mit ihm los ist, will ich bewusst nicht erläutern –

und ich weiß es auch tatsächlich selbst nicht. Kalmann ist einfach Kalmann, Behinderung hin oder her. Er ist ein Original, und in gewisser Hinsicht ist er viel gescheiter als alle anderen. Kalmann ist einzigartig, er ist verschroben, naiv und so ehrlich, dass es manchmal weh tut. Er ist mir viel näher, als man denkt. Im Gegensatz zu ihm gelingt es mir aber viel besser, mein Misstrauen, meinen Missmut, meine Enttäuschung oder meine Ängste vor anderen zu verbergen. Ehrlich gesagt wünschte ich, ich wäre ein bisschen so wie Kalmann. Er kann die Dinge einfach auf den Punkt bringen. Ich nicht – wie man diesen langen Antworten entnehmen kann. Aber ich vermute, dass Kalmann mein bisher persönlichstes Buch ist. Ich vermute indes, jeder hat einen Kalmann in sich, für den man sich aber ein wenig schämt.

 

Kalmann ist ein Philosoph. Waren seine teils poetischen, teils sehr abgeklärten Gedanken schon da, oder kamen sie mit ihm?

Mich in die Romanfigur zu versetzen hat mir geholfen, die Dinge, die Welt und das Universum besser zu verstehen. Kalmanns kindliche Naivität brachte überzeugende Einsichten zu Tage. Etwa: Ein Ei kann sich nicht selber legen. Oder: Auf dem Friedhof fällt eine Leiche am wenigsten auf.

 

Wie sind Sie nach Island gekommen? Wie lebt es sich dort, und was macht die Faszination des Landes für Sie aus?

Darüber könnte ich ein ganzes Buch schreiben. Meine Faszination für Island begann schon in der Schule, aber so richtig verliebt habe ich mich im zarten Alter von 16 Jahren auf meiner ersten Islandreise. Meine Patentante Julika hat mir die Reise zum Geburtstag geschenkt und mich begleitet.

In Island erleidet ein Schweizer keinen Kulturschock, schließlich leben beide Völker auf einem Inselchen in Europa: zwei ehemalige Bauernvölker, die von den Königen in Ruhe gelassen werden wollten. Die Leute machen noch heute ihr eigenes Ding. Und doch ist Island völlig anders: das Meer, die unbewohnten Steinwüsten, die Fjorde, die Vulkane, die dunklen Winter, die hellen Sommer … Island ist für mich ein Wunderland und Inspiration pur.

 

Flora und Fauna Islands spielen eine besondere Rolle im Roman, der Schnee ist beinahe ein Protagonist. Woher kommt dieses Detailwissen?

Zum einen lebe ich nun schon seit 13 Jahren in Island. Das Wetter beeinflusst meinen Alltag. Etwa wenn ich wegen ständigen Winterstürmen mit den Kindern nicht aus dem Haus komme. Oder wenn die Kinder im Sommer schon um vier Uhr aufstehen wollen, weil die Sonne zum Fenster hereinscheint. Ich habe für ein Jahr in den Westfjorden gelebt, in Isafjördur. Manchmal waren wir für einige Tage am Stück von der Außenwelt abgeschnitten; Straßen zu, Flüge gestrichen. Kürzlich haben sich zwei Touristen im Schneesturm aus den Augen verloren und sind beide erfroren. Das Wetter in Island ist unbarmherzig und spielt fast täglich eine Rolle.

Zum anderen hat das Wetter auch im Kanton Graubünden, meiner alten Heimat, das Sagen. Knapp unterhalb der Waldgrenze gleichen sich Fauna und Flora. Island und Graubünden gleichen sich.

Aber mal abgesehen von der rauhen Natur, die mich seit meiner Kindheit umgibt, bin ich ein neugieriger Mensch. Während den Buchrecherchen bin ich ganz Journalist. Und nicht zuletzt hilft mir die Ausbildung zum Reiseleiter, die ich in Island gemacht habe. Während einem Winter musste ich nämlich alles über Island lernen, nicht nur Fauna und Flora, sondern auch Geschichte und Geologie.

 

Wie gut kennen Sie die Romanschauplätze?

Ein guter Freund von mir hat seine Doktorarbeit über Raufarhöfn geschrieben. Durch ihn habe ich einiges über die missliche Lage gelernt, in der sich die Leute dort befinden. Deshalb wollte ich meinen nächsten Roman da ansiedeln und verbrachte ein paar intensive Tage in dem winzigen Ort, belästigte die Fischer am Hafen, die Seniorinnen und Senioren im Treff, den Dichter in seiner Bibliothek, und ich trampelte über die Melrakkasletta, die schier endlose, sumpfige Ebene. Ich stand am nördlichsten Zipfel der Insel und blickte übers Meer bis fast zum Nordpol. Eine phantastische Kulisse für einen Vermisstenfall.

 

Foto: Eva Schram/ © Diogenes Verlag
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