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»Eine Meditation über die Vergangenheit und ihre Präsenz in unserem Leben.«

Wenn Sie die Möglichkeit hätten, einen der schlimmsten Momente Ihres Lebens rückgängig zu machen, würden Sie es tun? Und zu welchem Preis?
    Scott Alexander Howard hat ein berührendes Debüt geschrieben, das lange nachhallt. Das andere Tal ist ein literarisches Gedankenexperiment: In einer Welt existiert ein Ort in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft simultan nebeneinander. Eine Zeitreise bedeutet dort, von einem Tal ins andere zu gehen.
    Im Diogenes Interview spricht der Autor darüber, wie ihm die Idee für die Geschichte gekommen ist, ob er lieber in die Vergangenheit oder in die Zukunft reisen würde und ob er eine Lieblingsfigur hat.

Foto: © Veronica Bonderud

Das andere Tal ist Ihr Debütroman. Sie haben zuvor in Philosophie promoviert und in Harvard gearbeitet und geforscht. Inwiefern hat das Ihr Schreiben beeinflusst?

Scott Alexander Howard: Die akademische Welt, insbesondere die Philosophie, hat mich Disziplin und Geduld gelehrt. Es erfordert so viel Beharrlichkeit, auch nur das kleinste bisschen philosophischen Wissens niederzuschreiben, dass ich nie ungeduldig wurde, wenn es darum ging, den Roman zu überarbeiten oder umzuschreiben. In der Philosophie werden hohe Maßstäbe an Logik und Klarheit angelegt, und obwohl dieser Roman an sich kein philosophisches Werk ist, habe ich diese Maßstäbe auch bei der Entwicklung der »Regeln« und Konsequenzen von Zeitreisen angewandt.

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›Ripley‹ auf Netflix

Ein Serien-Highlight im Frühling: Am 4. April 2024 feierte Ripley auf Netflix Premiere. Ripley basiert auf dem berühmten Roman Der talentierte Mr. Ripley von Patricia Highsmith.

Andrew Scott als Tom Ripley © Netflix

Tom Ripley träumt in seinem New Yorker Kellerloch von der unbeschwerten Dolce Vita, das sein Schulfreund Dickie Greenleaf führt. Als Dickies Vater Tom bittet, nach Italien zu fahren und seinen ›verlorenen Sohn‹ nach Amerika zurückzuholen, ist das ein Traumauftrag für einen armen Nobody wie Tom. Noch ahnt niemand, wie weit Ripley gehen wird, um für immer zu Dickies Welt zu gehören. Wir als Zuschauer und Zuschauerinnen begleiten Tom in den 1960ern nach Italien und beobachten, wie er sich mit Lügen und Täuschungen durchhangelt.

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10. Todestag von Urs Widmer – Wiederentdeckung seiner frühen Erzählungen

Urs Widmer begann als Verlagslektor für den Walter Verlag und den Suhrkamp Verlag, wurde dann mit seinem Erstling, der Erzählung Alois, selbst zum Autor und rief 1969 zusammen mit anderen Lektoren den ›Verlag der Autoren‹ ins Leben. Er wurde 75 Jahre alt und starb heute vor zehn Jahren, am 2. April 2014.

Im Nachruf auf den Schweizer Schriftsteller schrieb Sandra Kegel: »Urs Widmer besaß die seltene Gabe, mit seinen Büchern literarische Phantasien zu entwerfen, die zugleich das Zeug zum Bestseller hatten« (Frankfurter Allgemeine Zeitung am 3. April 2014). Wir gedenken Urs Widmer und lesen sein Werk heute wie damals. Daher freuen wir uns besonders über die Neuerscheinung Wild Herbeigesehntes, mit der wir in das Frühwerk des Autors eintauchen. Es beginnt mit der Erzählung Das Normale und die Sehnsucht, die, zusammengesetzt aus zwei Teilen, eine Reihe tief gehender Fragen über das scheinbar Normale aufwirft, und anschließend in eine sehnsuchtsvolle Naturerzählung entführt.

Lassen Sie sich hineinziehen in den angenehmen Sog dieser Erzählung und verweilen Sie – wenn Sie mögen –einen Moment bei Urs Widmer.

Foto: © Isolde Ohlbaum
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Ostergrüße vom Hasenmädchen Miffy // Pop Up Store in Berlin

Wir wünschen Ihnen ein fröhliches Osterfest. Vielleicht sichten ja auch Sie einen Osterhasen? Bei uns versteckt das kleine Hasenmädchen Miffy die bunt bemalten Eier und erobert mit ihrem etwas skeptischen Blick und ihrem freundlichen Wesen die Kinderherzen im Sturm – und die der Erwachsenen gleich mit.

Als Dick Bruna 1955 zum ersten Mal einen kleinen Hasen zeichnete, ahnte er nicht, was für ein unglaubliches Phänomen er damit schaffen würde: Miffy, den berühmtesten Hasen der Welt. Simpel, eingängig und unverkennbar erleben wir mit dem kleinen Hasenmädchen kindliche Abenteuer. Die Kinderbücher und Plüsch-Hasen sind ein tolles Ostergeschenk für unsere kleinsten Leserinnen und Leser.

Foto: Claudia van Moll
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Joachim B. Schmidt hat sich auf der Diogenes Wall of Fame verewigt

Vor einigen Wochen hat sich der isländische Autor mit Schweizer Herkunft auf der Diogenes Wall of Fame verewigt. Seine besten Grüße – med bestu kveðjur – stehen nun neben der Nachricht von Liaty Pisani und der von Bas Kast: »So excited to be here!«

Foto: © Diogenes Verlag, Vanessa Lages Alves

2020 ist Kalmann von Joachim B. Schmidt als erstes Buch bei Diogenes erschienen. Der Islandroman und Krimi stand auf der Spiegel-Bestsellerliste und war für den Schweizer Krimipreis 2021 nominiert. Die Hauptfigur, Kalmann Óðinsson, wurde von Leserinnen und Lesern sofort ins Herz geschlossen.
    Der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn ist eigensinnig, bei ihm laufen die Räder im Kopf manchmal rückwärts. Mit seiner naiven Weisheit und seinem reinen Herz ist er ein Held, den man so schnell nicht vergisst.
   Was für eine große Freude, dass Joachim B. Schmidt die Fortsetzung Kalmann und der schlafende Berg geschrieben hat, die seit letztem Herbst im Buchhandel ist.

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›Tahara‹ hat mich sofort in den Bann gezogen

Bettina Wagner, unsere Vertreterin in Österreich, empfiehlt in einem Gastbeitrag wärmstens den neuen Roman Tahara von Emanuel Bergmann.

Foto: Joël Hunn / © Diogenes Verlag

Bettina Wagner: »Tahara ist eines jener Bücher, die mich sofort in den Bann gezogen und bis zur letzten Zeile auch nicht losgelassen haben.
    Marcel ist Filmjournalist und wahrlich kein umgänglicher und netter Mann. Er ist zum gefühlten hundertsten Mal in Cannes bei den Filmfestspielen, und es ödet ihn gewaltig an. Das erste Interview mit John Travolta läuft auch nicht so richtig gut, und das Verhältnis mit seinen Kolleg:innen am Festival ist ziemlich angespannt.
    Der Ausgleich an der Hotelbar bietet ein bisschen Trost, bis eine Frau namens Heloise die Bühne betritt und die Tage in Cannes plötzlich einen ganz neuen Glanz erlangen.
    Doch auch Héloïse hat ihre Geheimnisse, und für Marcel wird es immer enger und enger, bis nur mehr eines hilft: die gemeinsame Flucht.
    Ein Buch, das perfekt für diese Zeit ist, und ich sage Ihnen, ich würde mit diesem, anfangs unsympathischen, Macho überall hingehen, denn wo Marcel ist, da ist Party und das pralle Leben!«

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Diogenes Autor:innen live erleben auf der Leipziger Buchmesse 2024

Wir freuen uns auf die Leipziger Buchmesse und auf viele tolle Veranstaltungen mit unseren Autor:innen vor Ort. Mit dabei sind Ingrid Noll, Bernhard Schlink, Connie Palmen und Stefan Hertmans. Die vier Autor:innen sind live in moderierten Gesprächen zu erleben. Stefan Hertmans und Connie Palmen sind im Rahmen des Gastlandauftritts der Niederlande und Flandern in Leipzig. 

Alles über die neuen Bücher unserer Autor:innen erfahren Sie hier und in Leipzig am Gemeinschaftsstand des Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verbands (SBVV). Statten Sie uns doch einen Besuch ab. Vom 21. bis zum 24. März sind wir in Halle 5 am Stand E400/D401 anzutreffen.

Eine Übersicht der Veranstaltungen finden Sie hier oder direkt auf unserem kompakten Handzettel zum Ausdrucken und Mitnehmen.

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Oscarverleihung mal anders

Oppenheimer, Barbie, Poor Things und Killers of the Flower Moon: Unter den Nominierten dieses Jahres befindet sich zwar keine Diogenes Autorin und auch kein Diogenes Autor, aber die 96. Academy Awards erinnern uns: Wenn für Bücher Oscars verliehen werden würden, dann hätte Anthony McCarten schon einige goldene Trophäen gewonnen: Eine Rückschau auf sein Werk als Filmemacher – auf dem Big Screen und zwischen den Seiten.

Anthony McCarten © Privat

Wer noch kein Buch von Anthony McCarten gelesen hat, der hat bestimmt schon einen Film von ihm gesehen. Folgende drei waren allesamt von den Academy Awards in den Kategorien ›Bester Film‹ oder ›Bestes adaptiertes Drehbuch‹ nominiert:

Die Entdeckung der Unendlichkeit, ein Drama basierend auf dem Leben des Physikers Stephen Hawking, Die dunkelste Stunde, eine Filmbiografie der ersten fünf Wochen Winston Churchills als Premierminister und Die zwei Päpste, eine Buchadaption, die vom überraschenden Rücktritt von Papst Benedikt XVI. und der Wahl des ersten Papstes handelt.

Und damit nicht genug: Anthony McCarten war ebenfalls Drehbuchautor des Biopics über Freddie Mercury, dem Leadsänger der Rockband Queen. Bohemian Rhapsody mit Rami Malek in der Hauptrolle umspannt die Zeit von der Gründung der Band im Jahr 1970 bis zu deren Live Aid Perfomance im ursprünglichen Wembley Stadium im Jahr 1985.

Zuletzt erschien Whitney Houston: I Wanna Dance with Sombody, mit Naomi Ackie in der Hauptrolle. Schon abgedreht, aber noch nicht in den Kinos ist The Collaboration, ein biografisches Drama, das sich um die Künstler Andy Warhol and Jean-Michel Basquiat dreht.

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»Humor ist der Klebstoff, der die Scherben zusammenhält.«

Der langerwartete neue Roman des Bestseller-Autors von Der Trick ist vor wenigen Tagen erschienen. Mit Emanuel Bergmann geht es in Tahara an die Côte d'Azur, wo sich während des Filmfestivals in Cannes eine ›amour fou‹ entspinnt zwischen dem berühmten Filmkritiker Marcel Klein und der verführerischen Französin Héloïse.

Im Diogenes Interview erzählt er unter anderem von seiner Zeit als Filmjournalist, wie ihm die Idee zum neuen Roman gekommen ist und was das Kino kann, das die Literatur nicht kann.

Foto: Joël Hunn / © Diogenes Verlag

Ihr Roman Tahara führt uns mitten in das Geschehen rund um das Filmfestival in Cannes. Sie waren selbst 18 Jahre als Filmjournalist tätig. Wie viel von Ihren eigenen Erfahrungen floss in den neuen Roman ein?

Emanuel Bergmann: Sehr viel, ohne meine beruflichen Erfahrungen hätte ich ihn nicht schreiben können. Schon als ich noch Filmjournalist war, hatte ich immer mal Lust, etwas darüber zu schreiben, ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern und von der Presseseite der Filmwelt zu erzählen. Ich fand das immer sehr schillernd - und gleichermaßen schräg. Aber ich hatte nie die richtige Geschichte, und ich denke, jetzt habe ich sie gefunden. Für mich war es spannend, eine Welt zu beschreiben, die ich gut kenne und die man nicht so oft sieht. Man hat zwar eine ungefähre Vorstellung davon, wie Filmjournalismus funktioniert, wie Interviews funktionieren, aber wahrscheinlich weniger von den schrägen Charakteren, den Details und davon, wie der Laden wirklich läuft.

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