Matusseks Reportagen sind in einer Phase des Umbruchs entstanden: dem Ausklang der Ära Reagan/Bush und dem ersten Jahr der Präsidentschaft Clintons. Auf den nationalen Erfolgsrausch nach dem Golfkrieg folgte die Katerstimmung angesichts der hausgemachten Probleme: Wirtschaftskrise, Haushaltsdefizit, die Straßenschlachten von Los Angeles. Der Stoff, aus dem der amerikanische Traum ist – zerschlissen ist er und abgetragen; aber diese ›Geschichten aus Amerika‹ machen deutlich, wie sehr sich alles noch auf ihn bezieht. Die Feier des großen Siedlermythos. Der Basketball spielende Ghetto-Junge, der auf die große Karriere hofft. Der Medienmogul, der im »Bilderkrieg« die Kontinente erobert. Und Matussek zeigt, wie Künstler und Kritiker mit diesem Traummaterial umgehen. Ob Cocktailparty oder Obdachlosen-Verlorenheit, ob Fieber des Broadway, Konsumrausch oder das Todesurteil Aids – man hat Amerika, New York, selten intensiver erlebt. Sprachliche Brillanz, Witz und der Blick für das überraschende Detail zeichnen Matussek aus, einprägsam, provozierend.