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Heino Ferch und Samuel Finzi in der Verfilmung des ersten Bandes ›Allmen und das Geheimnis der Libellen‹. © ARD Degeto / Hardy Brackmann
Heino Ferch und Samuel Finzi in der Verfilmung des ersten Bandes ›Allmen und das Geheimnis der Libellen‹. © ARD Degeto / Hardy Brackmann

Allmens Werdegang

Wie wird man vom Millionenerben zum charmanten Gauner, der ewig pleite ist?

Der vierzehnjährige Allmen besucht eine exklusive Boarding School in Surrey, in die ihn sein Vater geschickt hat. Dies passt dem jungen Allmen, da er ohnehin dem neureichen Mief seiner Familie entfliehen will.

Dort gehört der Umgang mit Schulden zum inoffiziellen Teil der Ausbildung. Die Schulordnung limitiert aus pädagogischen Gründen das Taschengeld der Schüler, was zu einem regen Geldleihverkehr führt. Man gibt an mit seinen Schulden und bewundert die, die die höchsten haben.

Allmen führt das Leben eines internationalen Bummelstudenten, bis ihn der Treuhänder seines Vaters von dessen plötzlichem Tod unterrichtet. Gekonnt eignet er sich die geerbten Millionen an.
Zur gleichen Zeit lernt er Carlos in Guatemala kennen und stellt diesen, zurück in der Schweiz, erst als Gärtner und später als seinen persönlichen Butler ein.

Allmen genießt das großbürgerliche Leben in Zürich, doch den Geschäftssinn hat er leider nicht von seinem Vater geerbt, und arbeiten will er auch nicht. Bald zwingen ihn seine finanziellen Schwierigkeiten zum Handeln, und er beginnt, seine Antiquitätensammlung zu verkaufen.

Von der Villa ins Gärtnerhaus

Schließlich kommt es so weit, dass Allmen seine geliebte Villa Schwarzacker verkaufen muss und er ins Gärtnerhaus zieht: »Auf den Deal mit dem Gärtnerhaus war er stolz. Als er schließlich auch die Villa Schwarzacker verkaufen musste, war er auf die Idee gekommen, sie dem Interessenten zuzuschlagen, der damit einver­standen war, ihm hier ein lebens­längliches Wohnrecht zu gewähren. Mehrere Interessenten wären darauf eingegangen, aber er hatte den Zuschlag der Treuhandfirma gegeben, weil ihm die Vorstellung, dass er nachts und an Wochenenden für sich allein sein würde, gefallen hatte. Und weil der Firmenchef damit einverstanden gewesen war, ihm den größten Teil der Bücherwände der Bibliothek zu überlassen.«

Trotz des mittlerweile vergangenen Reichtums wahrt Allmen den wohlhabenden Schein.
An einem seiner Opernabende lernt er Joëlle kennen, Jojo genannt. Sie nimmt ihn mit in die Villa ihres Vaters, und in der Nacht findet er dort nicht etwa eine Toilette, sondern einen Ausstellungsraum gefüllt mit schlichten Glasvitrinen. Ihr Inhalt besteht aus einer Sammlung von Jugendstilgläsern, die unverkennbar alle aus der Hand des legendären Emile Gallé stammen. Ohne Zögern geht Allmen auf die Vitrine mit den Libellenschalen zu. Sie ist verschlossen, aber der Schlüssel steckt.

Und wie könnte Allmen da widerstehen… Vielleicht hätte er widerstanden, wenn er gewusst hätte, was ihn alles erwarten würde.

Die verwendeten Zitate wurden entnommen aus ›Allmen und die Libellen‹ sowie ›Allmen und der rosa Diamant‹ von Martin Suter, erstmalig erschienen 2012 und 2013 im Diogenes Verlag.