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Hugo Loetschers letztes Buch
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Hugo Loetschers Dissertation neu beim Schweizerischen Literaturarchiv
»Vor zehn Jahren starb Hugo Loetscher (1929-2009). Zu seinem Ehren wird seine im Jahr 1956 an der Universität Zürich eingereichten Abschlussarbeit Der Philosoph vor der Politik: Ein Beitrag zur Politischen Philosophie (illustriert an der neueren Politischen Philosophie Frankreichs) der Forschung online zugänglich gemacht. Die Vorlage ist eine nur teilweise redigierte Fassung, mit handschriftlichen Einträgen von Loetscher selber. Obwohl diese Arbeit des damals siebenundzwanzigjährigen Loetscher keine große wissenschaftliche Bedeutung hat, ist sie für diejenigen, die sich für den intellektuellen Werdegang Loetschers interessieren, wichtig, weil sie einerseits seine essayistischen Schreibweise dokumentiert und andererseits Themen aufnimmt, die in seinen späteren Werken eine grundlegende Rolle spielen.«
Jeroen Dewulf, University of California/Berkeley, aus seiner Einführung zu Hugo Loetschers Dissertation, die das Schweizerische Literaturarchiv zum Todestag online stellen wird.
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Ein Gespräch mit Peter von Matt
Was war die Rolle, die Position Loetschers in der Schweizer Literatur?
»Er gehörte zu jener Generation von Schweizer Schriftstellern, die unmittelbar nach dem internationalen Durchbruch von Frisch und Dürrenmatt (Stiller 1954, Der Besuch der alten Dame 1956) auftraten. Dazu zählten insbesondere Otto F. Walter, Walter Matthias Diggelmann und Jörg Steiner, auch die Lyrikerin Erika Burkart. Diese Jüngeren hatten einerseits die zwei Giganten vor der Nase, deren Ruhm mit Frischs Andorra (1961) und Dürrenmatts Die Physiker (1962) den absoluten Höhepunkt erreichte und schlechthin nicht zu übertreffen war; andererseits war die Schweiz damit zu einem leuchtenden Literaturland geworden, wie sie es seit mehr als einem halben Jahrhundert nicht mehr gewesen war. Das öffnete den neuen Talenten viele Türen. Loetscher war von dieser Generation der ausgeprägteste Intellektuelle, in Paris geschult, mit dem Modell von Sartre und Camus vor Augen. Er war auch am meisten von allen in den Medien präsent, als Essayist, Kritiker und ironischer Kommentator, scharfäugig und mit treffendem Witz.«
Peter von Matt über Hugo Loetscher im Diogenes Interview, Juli 2019
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