Als ich jung war, sang Doris Day: Que serà, serà / Whatever will be, will be / The future's not ours to see / Que serà, serà ...
Heitere Gelassenheit sollte einer der wenigen Vorzüge des Alters sein, aber leider trifft es selten zu. Die Alten meckern über die Jungen, und davor will ich mich hüten.
Erwachsenwerden war zu allen Zeiten schwierig. Ich denke, dass es die heutige Jugend trotz oder sogar wegen größerer Freiheiten und Wahlmöglichkeiten nicht leichter hat als meine Generation oder die meiner Kinder. Im Vordergrund steht immer die Frage nach der eigenen Identität. Wer bin ich, was will ich? Dieser Reifeprozess dauert heute vielleicht länger als früher, aber wir werden ja auch immer älter.
In meinem neuen Roman schlüpfe ich in die Haut einer Studentin, die noch ziemlich egoistisch, dabei aber nicht unsympathisch ist. Ideale sind vorhanden, es ist aber fast unmöglich, sich im praktischen Leben danach zu richten. Konsumverzicht einerseits, die Verlockungen des Shoppens andererseits. Vorsätze, es anders zu machen als der Mainstream und letzten Endes doch nicht gegen den Strom schwimmen zu können. Der Wunsch nach einem harmonischen Zusammenleben und gleichzeitig der innere Schweinehund, der sich vor unangenehmen Pflichten drücken möchte. Die Fähigkeit, Kompromisse einzugehen, wird nicht von heute auf morgen gelernt.