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Vielleicht ist die Liebe so
»Der Termin ist am 18. Februar um vier. Trag dir das ein!«, sagt Anjas Mutter und schlürft genüsslich ihre Won-Ton-Suppe. Sie meint damit weder Friseur noch Zahnarzt, sondern ihr eigenes Ableben. Anja, Anfang vierzig, früher Schauspielerin, nun Barkeeperin, wirft diese Ankündigung aus der so oder so ungeraden Bahn, auch wenn das Verhältnis zu ihrer eigenwilligen Mutter schon immer kompliziert war und sie unentwegt um Abstand und ihr eigenes Leben und Lieben ringt. Und außerdem: Was soll denn nur aus Mamas Hund werden?
Anjas Mutter ist übergriffig, herrisch, egozentrisch und für ihr Alter topfit – und hat beschlossen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Der Termin steht, die Einladungen zur Trauerfeier müssen nur noch verschickt werden, die Menüabfolge für den Leichenschmaus inklusive Musik ist ebenfalls festgelegt. Ist das nun selbstbestimmt, egoistisch, angemessen, schlicht verrückt? Anja weiß nicht recht, wie sie reagieren soll und fühlen darf. Zum Glück gibt es Mike in der Bar, die Stammgäste Oli und Jack, ihren Exfreund Carlos, die beste Freundin ihrer Mutter, Nelly, ihren Therapeuten Dr. Dische und vor allem Benjamin, der nach Jahren in London wieder in der Stadt ist – mit ihnen diskutiert, philosophiert und schimpft Anja und denkt zurück, nicht nur an ihre Vergangenheit, sondern auch an die ihrer ganzen Familie, in der auch immer ein Stück der eigenen Wahrheit liegt.