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Tanzen hat seine Zeit
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Tanzen hat seine Zeit

Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser
Ob in Belfast, im fernen Portugal oder in jenem kleinen irischen Nest – Mac Laverty beobachtet behutsam, aber scharf die kleinen Leute am Rand der großen Geschichte. Jenen, die nicht viel zu vermelden haben, schenkt Mac Laverty eine Sprache und damit ein unverwechselbar eigenes anrührendes Schicksal.
Mehr zum Inhalt
»›Haben Sie die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Nelson an Schulphobie leidet?‹ Mrs. Skelly sah den Klassenstufenbetreuer an. ›An Phobie? Gewäsch!‹, sagte sie. ›Dem gefällt's einfach nicht in der Schule.‹« Mrs. Skelly ist die Mutter des kleinen Helden der Titelgeschichte ›Tanzen hat seine Zeit‹. Sie arbeitet in einem Nachtklub, und der Klassenstufenbetreuer spricht ebenso hochtrabend, wie er verführbar ist. Der kleine Nelson hasst die Schule – und jene Augenklappe, die ihn daran hindert, die Wirklichkeit zu sehen. Leicht haben es auch die anderen Figuren in Mac Lavertys Geschichten nicht: Eine alte Frau stiehlt sich in ihr Haus, das bereits auf Sohn und Schwiegertochter überschrieben ist, eine Putzfrau ist ihrem Arbeitgeber zu Willen, um eine einzige Nacht ihres miesen Lebens im Luxushotel zu verbringen. Tragisch und köstlich zugleich sind jene pensionsreifen Prostituierten, die sich ihren Lebensabend mit Telefonsex verschönern müssen. Nachdenklich und mitfühlend stimmt ein blinder Maler, dessen Assistent, ein technischer Zeichner, die Farben haargenau nach Weisung aufträgt, oder jener Schwertschlucker, Modell für Matisse, der sich an seinem Schwert verschluckt. Ob in Belfast, im fernen Portugal oder in jenem kleinen irischen Nest – Mac Laverty beobachtet behutsam, aber scharf die kleinen Leute am Rand der großen Geschichte. Jenen, die nicht viel zu melden haben, schenkt Mac Laverty eine Sprache und damit ein unverwechselbar eigenes anrührendes Schicksal.
»Mac Lavertys Geschichten erzählen von alltäglichen, immer wieder vergeblichen Anstrengungen seiner Figuren, nicht alleine zu bleiben. Dabei entwickelt der Autor eine gänzlich unsentimentale Zärtlichkeit gegenüber seinen scheiternden Helden, die auf einem kleinen, gefährdeten Rest von Utopie beharren und sich tapfer die eigene Verwundbarkeit leisten. Je nüchterner er davon berichtet, desto intensiver wird die emotionale Qualität seiner Sprache; auch darauf beruht der Reiz dieser Erzählungen.«
Süddeutsche Zeitung

Taschenbuch
288 Seiten
erschienen am 26. Juni 2007

978-3-257-23624-8
€ (D) 9.90 / sFr 17.90* / € (A) 10.20
* unverb. Preisempfehlung