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Verraten und verkauft
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Verraten und verkauft

Aus dem Französischen von Michael Mosblech
»Eines Abends, ungefähr fünf Jahre nach Bettys Tod, da dachte ich, mein letztes Stündchen habe geschlagen. Ich hing mit Henri in der Küche und schälte seelenruhig ein paar Sachen. Die Überlegenheit der Poesie gegenüber allem anderen, das hatte er mir nun schon mindestens zweihundertmal vorgeführt. Das Schlimmste daran war, er hatte ja recht, aber ich hatte mich stets geweigert, es zuzugeben.«
Verraten und verkauft
Mehr zum Inhalt
›Eines Abends, ungefähr fünf Jahre nach Bettys Tod, da dachte ich, mein letztes Stündchen habe geschlagen. Und darauf war ich nun weiß Gott nicht gefasst. Ich hing mit Henri in der Küche und schälte seelenruhig ein paar Sachen, dabei hörte ich ihm mit halbem Ohr zu. Die Überlegenheit der Poesie gegenüber allem anderen, das hatte er mir nun schon mindestens zweihundertmal vorgeführt. Das Schlimmste daran war, er hatte ja recht, aber ich hatte mich stets geweigert, es zuzugeben. Ich konnte Romane schreiben und kistenweise Erzählungen, aber ich war völlig außerstande, auch nur ein einziges halbwegs brauchbares Gedicht hinzukriegen, auf dem Gebiet fühlte ich mich nicht so ganz in meinem Element. Ich war voller Bewunderung für diese Typen, die es verstanden, einen mit wenigen Sätzen alle zu machen und einem den Atem zu verschlagen. Zu dumm, dass die allesamt nicht ganz dicht waren. Ich hab mich neben anderem immer gefragt, macht einen nun die Poesie verrückt, oder tut sich da genau das Gegenteil? Na ja, so weit ich sehen konnte, war ein Prosaschreiber wenigstens noch in der Lage, ein Abendessen zuzubereiten, ein Lyriker hingegen taugte höchstens dazu, die Füße unter dem Tisch auszustrecken.‹ Vieles von dem, was Djian über den Literaturbetrieb in Frankreich schreibt, kommt uns hierzulande (seltsam) vertraut vor …

Taschenbuch
432 Seiten
erschienen am 01. Januar 1990

978-3-257-21851-0
€ (D) 11.90 / sFr 17.90* / € (A) 12.30
* unverb. Preisempfehlung