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Sind Sie das?
Was schmuggelt ein Schriftsteller bewusst oder unbewusst vom eigenen Leben in seine Bücher? Charles Lewinsky hat sich auf Spurensuche begeben und staunt, wie viel Persönliches sich ungewollt in seine Romane eingeschlichen hat. Was ihm nun die Gelegenheit gibt, sich in Anekdoten und Geständnissen an Hochgefühle ebenso zu erinnern wie an kritische Momente – so wie er sie in den eigenen Romanen als Spiegelungen wiederentdeckt hat.
Sind Sie das? – Mit dieser Frage werden Schreibende oft konfrontiert. Manchmal ist das belustigend, manchmal respektlos, und gerade deshalb stellt sich Charles Lewinsky die Frage nun selbst. Bei seiner Spurensuche entdeckt er, wie sich – oft in nebensächlichen Sätzen oder einzelnen Wörtern – wichtige Kapitel aus seinem Leben eingeschlichen haben. So kann in einem Straßennamen eine halbe Kindheit stecken, und ein langgezogenes "aaa" in einem Wort erinnert ihn daran, wie er selbst in ungeliebten Branchen Lehrer fand, von denen er eine Menge lernen konnte. In Bruchstücken offenbart sich so das Zusammenwirken von Leben und Phantasie – und damit der faszinierende Moment der Inspiration.