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Gewinnspiel: Wer schreibt hier?

Einer unserer Schweizer Autoren erzählt uns heute mehr über seinen Schreibgewohnheiten. Aber wir verraten nicht, um wen es sich handelt. 

Schriftsteller und Rebell sein – das gehört für ihn zusammen! Dies spiegelt sich auch in seinem Alltag wieder, denn er hält nichts von festen Schreibzeiten und geniesst die Freiheit des Autorensdaseins. Wann genau er schreibt, bleibt sein Geheimnis. Wen suchen wir?

Foto: © Privat

In der Jugend hörten wir Nirvana, Kurt Cobain war eine Ikone, und wir träumten von einem Leben als Rockstar und davon, mal auf dem Cover vom Rolling Stone Magazine mit umgehängter Gitarre abgebildet zu sein, auch der Fußball war groß im Trend, aber schließlich kam alles ganz anders, einer wurde Opernsänger, jemand anders Golflehrerin und wiederum ein anderer Snowboardprofi, und ich landete in der Schriftstellerei, fragen Sie mich nicht, wie das passieren konnte, denn als zweite Vision wäre der Fußball vorgesehen gewesen, auch diesen liebten wir, all die großen Namen der Achtzigerjahre, die könnte ich heute noch aufzählen, Zico, Baresi, Maradona, Lineker, van Basten, aber anstatt dass man erzählt, wie man dieses Wahnsinnstor geschossen hat mit all diesen tausenden Menschen im Hintergrund auf den Tribünen, die Tränen in den Augen haben und jubeln und johlen, wird man gefragt, wie der Schreibtisch aussehe und was man so mache als Schriftsteller, dabei wäre man ja viel lieber im Wembley oder in der Bombonera, dem Stadion der Boca Juniors in Buenos Aires, oder würde so schöne Lieder singen wie Tom Waits mit seinem Jersey Girl oder Long way home.

Wie auch immer, ich schreibe jedenfalls an einem Hay Tisch, an einem Loop Stand Table Hay, um genauer zu sein, ein schlichter schwarzer Tisch, ich liebe dieses Ding. Aber der Fußball ist eine wichtige Sache in meinem Leben geblieben, wenn Liverpool ein wichtiges Spiel bestreitet oder Real Madrid oder von mir aus auch Austria Wien, die uns stets beeindruckt haben in der Kindheit mit ihrer Werbung auf dem Hintern,dann ruht die Schriftstellerei, dann schreibe ich nicht, und auch die Musik hat ihren wichtigen Platz im Leben behalten, die Namen haben sich gewandelt, heute ist es vielleicht eher Sharon Van Etten oder Moby (ein Evergreen!) oder dann doch etwas aus der Grunge-Zeit, die Musik jedenfalls hat ihren Platz in meinem Alltag, obwohl  Alltag etwas übertrieben wäre, ich habe keinen wirklichen Alltag, jeder Tag sieht anders aus. Ich muss stets etwas schmunzeln, wenn ein Autor sagt, er arbeite von 7 bis 12 und von 13 bis 17, als arbeite er auf der Steuerbehörde. Dann hätte er nicht Schriftsteller werden müssen. Der Schriftsteller ist im Herzen immer auch ein Rebell. Er wählt das schließlich, damit er sein Leben so gestalten kann, wie er will. Das ist natürlich der Hauptgrund.

Wann ich schreibe, das bleibt jedenfalls ein Geheimnis, das wissen nicht mal meine engsten Freunde. Ich sage es erst, wenn das Buch fertig ist. Ich schreibe einfach dann, wenn es so weit ist, und dann bin ich im Tunnel. Und wann das ist, das weiß nicht mal ich so genau. Aber wenn ich schreibe, tue ich das jedenfalls am Loop Stand Table Hay, dem schlichten, schwarzen Tisch, der in meiner Wohnung steht, oder ansonsten bin ich eben am See oder auf dem Tennisplatz oder dann auf der Bühne oder sitze im Strandstuhl auf der Terrasse und schaue in die Weite, wie es Schriftsteller eben hin und wieder so tun.

Dieser Gastbeitrag erschien bereits im buchreport.magazin 11/2022. Mit freundlicher Genehmigung des buchreport.magazins.

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