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  • Supper Clubs, Minnesota-Liebe und starke Vorbilder – J. Ryan Stradal im Interview

    Vor der Kulisse des Mittleren Westens begleitet J. Ryan Stradal in seinem neuen Roman vier außergewöhnliche Frauen durch die Höhen und Tiefen des Lebens. Ihr Familienrestaurant, der Lakeside Supper Club, ist dabei ihr Dreh- und Angelpunkt – wo die eine Sicherheit findet, erleben die anderen Verlust, Druck und Leidenschaft.

    Samstagabend im Lakeside Supper Club ist ein vielschichtiges Generationenportrait, das eindrucksvoll zeigt, wie sehr uns die Orte und Menschen um uns herum prägen. Warum auch sein drittes Buch wieder in Minnesota spielt und woher die Inspiration für die Hauptfiguren kam, verrät J. Ryan Stradal hier im Interview.

    Foto: © Franco P. Tettamanti

    »Wenn das Schreiben eines Romans etwas Utopisches ist, dann gehört die großartige Vielfalt von Liebe in der Welt unverzichtbar dazu.«

    J. Ryan Stradal im Interview

    In Samstagabend im Lakeside Supper Club sind mehrere Zeitebenen und Perspektiven miteinander verwoben. Was hat Sie daran gereizt, eine so vielschichtige Familiengeschichte zu schreiben?

    Ich mag die Kontraste und Widersprüche, die ein Roman mit mehreren Sichtweisen bieten kann. Unser Leben wird von den Geschichten bestimmt, die wir uns über uns selbst und über andere erzählen, und viele davon scheinen uns wahr – ob sie den Tatsachen entsprechen oder nicht. Ich selbst mag es auch, beim Lesen nicht genau zu wissen, was die Fakten in den verschiedenen Erzählungen sind.

    Und bei diesem Buch passt die Vielschichtigkeit einfach auch gut zum Setting. Während der Recherche habe ich etwa ein Dutzend Menschen befragt, die einen Supper Club führen oder mal geführt haben, und ihre Erfahrungen waren sehr unterschiedlich. Ein Supper Club ist eine besondere Art von Restaurant, das in der Regel über Generationen weitergegeben wird. Ein Supper Club mag für eine Stadt, einen Ort noch so wichtig sein, der Enthusiasmus, mit dem seine (zukünftigen) Besitzer:innen diesen Wert erhalten, variiert. Wie jedes Restaurant ist ein Supper Club prädestiniert für Konflikte, was ihn wiederum als Ort für Erzählungen prädestiniert. Mehrere Perspektiven können das wunderbar verstärken.

    Haben Sie eine persönliche Verbindung zu Supper Clubs wie dem Lakeside?

    Als Teenager hatte ich das große Glück, in einem Supper Club namens The Steamboat Inn zu arbeiten. Ich habe das aus vielen Gründen geliebt, nicht zuletzt, weil es das beste Restaurant in der Gegend war. Die Menschen sind dort hingegangen, wenn sie Geburtstage, Abschlüsse, Pensionierungen und Jubiläen gefeiert haben. Sie haben die wichtigsten Tage ihres Lebens dort verbracht, und sie zu bedienen war eine Freude, aber es hatte auch was von Verantwortung. Ein wunderbarer Rahmen für eine Geschichte.

    Ist die amerikanische Diner-Kette Jorby's im Roman als Gegensatz zum traditionellen Lakeside angelegt?

    Das Jorby's ist dem Lakeside in vielerlei Hinsicht gegensätzlich – das eine landesweit, das andere lokal, ein Konzern gegenüber einem unabhängigen Restaurant, Menüs, die von Fokusgruppen getestet werden, und gehobene Küche und so weiter. Ich habe versucht, Jorby's nicht nur negativ darzustellen, das wäre nicht nur oberflächlich, sondern auch nicht richtig. Nicht jeder kann es sich leisten, an einem Ort wie dem Lakeside zu essen, auch nicht zu besonderen Anlässen, während Jorby's eine erschwingliche, beständige Karte anbietet. Im Grunde ist das Jorby‘s das, wozu sich  Restaurants wie das Lakeside entwickeln, wenn sie in ihrem Umfeld nicht erfolgreich genug sind.

    Gab es eine Inspiration für Ihre Hauptfiguren? Wie kommt es, dass Sie sich (abgesehen von Ned) vor allem auf die Frauen in der Familie konzentriert haben?

    Mariel basiert größtenteils auf meiner Mutter, die als Kellnerin in einem Restaurant wie dem Jorby's arbeitete, als ich ein Kind war. Florence hat folglich viele Ähnlichkeiten mit meiner Großmutter. Im Grunde schreibe ich über die beiden Frauen in meiner Familie, denen ich am nächsten stand. Sie waren die größten Leserinnen, die ich kannte, und beide vermisse ich sehr. Ohne sie wäre ich kein Schriftsteller, und ich lasse sie in alle meine Romane einfließen, daher überwiegen auch die weiblichen Hauptfiguren. Ned ist leider weitgehend von mir selbst inspiriert. Julia ist wahrscheinlich so, wie ich im Jugend- und Collegealter gerne gewesen wäre.

    Auch Ihr dritter Roman spielt im Mittleren Westen Amerikas. Warum haben Sie sich dazu entschieden, ein weiteres Buch über Minnesota zu schreiben?

    Als junger Leser waren für mich einfach nicht genug Bücher greifbar, die in meiner Heimat spielen, und die wenigen, die ich gefunden habe, waren wunderbar. Ich habe mir selbst damals versprochen, solche Bücher zu schreiben, wenn ich jemals die Gelegenheit dazu hätte, und das tue ich jetzt. Obwohl die Schauplätze und Charaktere des Mittleren Westens natürlich einzigartige Details mit sich bringen, habe ich mein Bestes getan, um ihre Geschichten für Leser:innen überall nachvollziehbar zu machen.

    Ihre Geschichte zeigt ein breites Spektrum an Beziehungen, von Freundschaft über romantische (queere) Liebe bis hin zu unterschiedlichen Familienkonstellationen. Warum war es Ihnen wichtig, diese Vielfalt zu zeigen?

    Das ist ganz einfach die Welt, die ich erlebt habe, und ich liebe sie. Wenn das Schreiben eines Romans etwas Utopisches ist, dann gehört die großartige Vielfalt von Liebe in der Welt unverzichtbar dazu.

    All Ihre Figuren erleben Einschneidendes, Verlust und Trauer sind zentrale Themen des Buches. Ist der Roman ein Plädoyer dafür, die guten gemeinsamen Zeiten wertzuschätzen, solange sie andauern?

    Wie fast jede Person, die ich kenne, habe auch ich große Verluste erlebt, und dieses Buch habe ich in einer emotional herausfordernden Zeit geschrieben. Obwohl alle meine Romane von Verlust handeln, habe ich vor allem diesen als eine Art Flaschenpost geschrieben, um mich weniger allein zu fühlen und um hoffentlich anderen zu helfen, sich in ihrer Trauer weniger allein zu fühlen. Und ja, genießen Sie unbedingt die flüchtigen Momente, die Sie mit Freund:innen und Ihrer Familie haben, so oft wie möglich.

    Und schließlich, wenn Sie das Glück haben, etwas wie den Lakeside Supper Club in Ihrem Umfeld zu haben – warten Sie nicht erst auf einen besonderen Anlass. Diese Orte werden ohne unsere Unterstützung verschwinden. Gehen Sie hin, so oft Sie können.

     

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    Samstagabend im Lakeside Supper Club

    Aus dem amerikanischen Englisch von Kathrin Bielfeldt

    Für Betty war er die Rettung aus existenzieller Not. Für Florence eine Bürde und der Ort ihrer schlimmsten Niederlage. Für Mariel ist er ein Traum, in dem sie sich selbst verwirklicht. Für Julia ist er eine bloße Legende, die nichts mehr mit ihr zu tun hat: Im ›Lakeside Supper Club‹ am Bear Jaw Lake in Minnesota trotzen vier Frauen dem Leben auf ganz unterschiedliche Weise ihr Quäntchen Glück ab.


    Hardcover Leinen
    384 Seiten
    erschienen am 25. Juni 2025

    978-3-257-07332-4
    € (D) 25.00 / sFr 34.00* / € (A) 25.70
    * unverb. Preisempfehlung
    Auch erhältlich als

     

    J. Ryan Stradal, geboren 1975, wuchs in Hastings, Minnesota, auf. Er studierte Film, Fernsehen und Radio an der Northwestern University. Er ist Lektor, Redakteur und Produzent von Fernsehserien. Seine Romane Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens und Die Bierkönigin von Minnesota waren New York Times-Bestseller. J. Ryan Stradal lebt in Los Angeles, Kalifornien.

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  • ›Heute kein Abschied‹ – Daan Heerma van Voss' Gedanken zum Buch

    Wer war er wirklich, der Mann, den Tessel, Cat und Moor ihren Vater nannten? Nach seinem plötzlichen Tod beschäftigen Erinnerungen und ausbleibende Chancen auf Versöhnung die drei Geschwister – aber auch Geheimnisse, die auf einmal ans Licht kommen. 

    Was uns blüht, wenn wichtige Gespräche allzu lange vermieden werden, hat Daan Heerma van Voss in seinem neuen Familien- und Gesellschaftsroman Heute kein Abschied verbildlicht. Wir haben im folgenden Interview nachgefragt, woher sein Interesse an generationsübergreifenden Themen kommt und was ihm das Schreiben bedeutet.

    © Eva Roefs

    »Literatur kann Worte für die schwerwiegenden, stummen Ereignisse in unserem Leben finden. Und indem wir Worte dafür finden, holen wir uns selbst in die Welt zurück.«

    Daan Heerma van Voss im Interview

    Am Anfang des Buches steht der Tod von Oskar. Das wird zum Dreh- und Angelpunkt der Handlung von Heute kein Abschied. Wie war es, so eine besondere Eingangsszene zu schreiben?

    Das Einzige, was ich wusste, als ich mit dem Schreiben des Buches begann, war, dass es mit dem Ende beginnen musste: einem Todesfall in der Familie. Ich wollte diese langen letzten Momente einfangen. Niemand weiß wirklich, was für Gedanken da in einem vorgehen, wie sich das anfühlt. Alles, was wir haben, sind Klischees – wie etwa, dass sich das eigene Leben im Schnelldurchlauf vor dem inneren Auge abspielt. Ich wollte über diesen Punkt hinausgehen, die Leser:innen mitnehmen, sodass sie den verstorbenen Familienvater besser kennenlernen als jede:r andere. Die Leser:innen waren bei ihm während dieser intimen, verlorenen, letzten Augenblicke, die sonst mit niemandem geteilt werden können.

    Seine Tochter, die Schriftstellerin ist, dachte, durch das Lesen vieler Romane über Trauer und Tod auf diesen Verlust vorbereitet zu sein, und erlebt ihre Trauer dennoch mit voller Wucht. Kann uns Literatur Ihrer Meinung nach doch auch ein Stück weit darauf vorbereiten, gar auf das Leben überhaupt?

    Literatur kann uns nicht vorbereiten, nein. Sie kann uns aber im Nachhinein verstehen lassen. Literatur kann Worte für die schwerwiegenden, stummen Ereignisse in unserem Leben finden. Und indem wir Worte für diese Erlebnisse finden, holen wir uns selbst in die Welt zurück.

    Neben Oskars Geschichte und der seiner Frau erzählen Sie die Geschichte seiner drei Kinder Tessel, Moor und Cas. Auf den ersten Blick haben sie vermeintlich die gleiche Kindheit, die gleichen äußeren Umstände, das gleiche Elternhaus. Doch unterscheiden sich die Kindheitserlebnisse, das Verhältnis zu den Eltern und ihre Rollen innerhalb der Familie stark voneinander. Was hat Sie an dieser Thematik besonders interessiert?

    Diese Faszination kommt aus meinem eigenen Leben. Für meinen jüngeren Bruder war mein Vater ein ganz anderer als für mich. Wenn ein Mensch stirbt, denken wir, dass nur die eine Person stirbt. Doch dem ist nicht so – eigentlich sterben damit Hunderte Personen auf einmal.

    Mit Ihrem Lektor spricht Tessel darüber, dass der allwissende Erzähler zum Ausdruck bringt, dass jedes Leben etwas Episches und Großes in sich birgt, und darüber hinaus deutlich macht, wie wenig wir voneinander wissen. Heute kein Abschied ist aus Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben. Was wollten Sie damit zum Ausdruck bringen?

    Genau das! In diesem war Moment war Tessels Perspektive Ersatz für meine.

    Oskar findet erst spät in seinem Leben zum Schreiben und kann sich nur so seinen Kindern gegenüber öffnen. Das macht deutlich, wie schwer es sein kann, sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Sollten wir immer versuchen, diese Auseinandersetzung zu suchen, und was bedeutet Ihnen das Schreiben?

    Ich denke, dass es unsere Pflicht ist, uns selbst gegenüber vollkommen ehrlich zu sein, und zwar schonungslos. Für mich liegt in der Ehrlichkeit immer Schönheit. Schönheit ist eine Form der Ehrlichkeit, könnte man sagen. Das Schreiben kann ein Weg sein, das zu erreichen, etwas zu enthüllen. Es kann aber auch genau das Gegenteil bewirken, nämlich etwas vernebeln. Für mich ist es das Erstere. Auf der geschriebenen Seite bin ich vollkommen ehrlich, transparent, wahrhaftig. Es gibt keine Höflichkeit, wenn ich schreibe, keine Gefälligkeit.

    Generationsübergreifende Themen fallen bei der Lektüre besonders auf – Traumata, Beziehungsmuster und Erwartungen. Warum war es Ihnen so wichtig, diese Themen literarisch zu verarbeiten?

    Ich glaube, dass die Literatur das beste, vielleicht sogar das einzige Medium ist, in dem wir das Leben mehrerer Menschen gleichzeitig erleben, wirklich in ihre Haut schlüpfen können. Jedes Leben ist ein Mosaik. Fügt man diese Mosaike zusammen, ergeben sie ein noch größeres Mosaik. Das ist das Schöne daran. Literatur kann uns einen Einblick in diese Kohärenz geben, in eine Verbindung zwischen Menschen, die wir normalerweise nicht spüren oder sehen oder an die wir nicht zu glauben wagen.

    Der Roman lässt sich unter anderem als Plädoyer für ernst gemeinte Fragen, Interesse an unseren Mitmenschen sowie Mut zu wahrhaftigen Antworten lesen. Sind Ihnen diese Aspekte im Austausch mit anderen besonders wichtig?

    Mir sind sie sehr wichtig, ja. Ich kann nicht gut mit Menschen umgehen, die sich verstecken, die manipulieren, die Spielchen spielen. Feigheit kann ich nicht ausstehen. Ich finde Freunde, aber verliere sie auch.

    Tessel fragt sich, warum sie ihrem Vater nie die Frage »Warum?« gestellt hätten. Deshalb die Frage an Sie: Warum haben Sie diesen Roman geschrieben?

    Weil ich glauben möchte, dass es immer eine Verbindung zwischen uns gibt, auch wenn wir nicht miteinander reden, wenn uns die Worte fehlen, wenn wir uns unverstanden fühlen.

     

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    Heute kein Abschied

    Aus dem Niederländischen von Gregor Seferens

    Der plötzliche Tod von Oskar stellt das Leben seiner drei Kinder auf den Kopf. Eigentlich müssen sie sich von ihrem Vater verabschieden, doch allmählich stellen sie fest, dass sie ihm vielleicht zum ersten Mal begegnen. Ein großer Familienroman über das Abschiednehmen und das Willkommenheißen, über eine zersplitterte Familie, die vor weitreichenden Entscheidungen steht, die viel zu lange aufgeschoben wurden.


    Hardcover Leinen
    496 Seiten
    erschienen am 21. Mai 2025

    978-3-257-07325-6
    € (D) 26.00 / sFr 35.00* / € (A) 26.80
    * unverb. Preisempfehlung
    Auch erhältlich als

     

    Daan Heerma van Voss, geboren 1986 in Amsterdam, ist Autor, Journalist und Historiker. Er schreibt regelmäßig für De Volkskrant und hat eine wöchentliche Kolumne in NRC. Seine journalistischen Texte wurden mit dem renommierten De-Tegel-Preis ausgezeichnet und seine Romane in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bei Diogenes erschien 2023 sein Sachbuch Die Sache mit der Angst.

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  • ›Dein Herz, ein wildes Tier‹ – eine exklusive Leseprobe aus Jardine Libaires neuem Roman

    Zwei Frauen. Zwei Männer. Eine Raubkatze. Und das größte Abenteuer ihres Lebens. Nach ›Uns gehört die Nacht‹ hat Jardine Libaire eine neue, aufregende Liebesgeschichte geschrieben, eine faszinierende Road Novel in Oklahoma und Texas.

    Foto von Andrea Brambila auf Unsplash

    Vier Außenseiter auf der Flucht: Staci, Ray, Ernie und Coral hauen mit geklautem Drogengeld ab nach Texas, wo sie in einem abgelegenen Haus etwas finden, das sie nie zu träumen gewagt hätten: Zugehörigkeit, Vertrauen und Liebe. Und je länger sie in dieser vom Schicksal zusammengewürfelten Gemeinschaft leben, desto mehr wächst jede und jeder über sich hinaus. Doch die Tage ihres zerbrechlichen Glücks sind schon lange gezählt. Eine exklusive Leseprobe.

     

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    Tags Roman USA
  • Bücher gegen das Vergessen

    Heute vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg, und Europa wurde vom menschenverachtenden NS-Regime befreit. Wir erinnern uns an die Verbrechen und daran, wie viel es gebraucht hat, ihnen ein Ende zu setzen. Wir denken auch an die Friedensordnung, die von diesem Datum ausging.

    Einige unserer Autorinnen und Autoren geben den Menschen aus dieser Zeit eine Stimme und erzählen ihre Geschichten in Büchern, die gegen das Vergessen helfen.

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  • Joachim B. Schmidts Brief über seinen neuen Roman ›Ósmann‹

    Vor wenigen Wochen erschien Joachim B. Schmidts Roman Ósmann – eine lebenspralle und beinahe unglaubliche Geschichte vor mystischer Kulisse. Der Bestseller-Autor schreibt in seinem neuen Buch über das wahre Leben eines legendären Fährmanns. An Schreibende und Lesende hat er einen Brief geschrieben, in der er erzählt, wie es dazu gekommen ist.

    Foto: Eva Schram / © Diogenes Verlag

    Der hohe Norden Islands um die Jahrhundertwende. Dort setzt Jón Magnússon Ósmann mit seiner Seilfähre Menschen, Tiere und Waren über die Gewässer des Skagafjords. Er ist ein Fischer und Robbenjäger, er sieht Geister und Elfen, er ist ein Menschenfreund, der Bedürftige verpflegt und beherbergt, und er ist ein gottesfürchtiger Trinker und Poet. Überlebensgroß, kräftig, gesellig und dabei versehrt vom eigenen Schicksal, sodass ihn die Fluten zu locken beginnen, die er über vierzig Jahre lang befahren hat. Doch wo hat Joachim B. Schmidt seinem Ósmann zum ersten Mal begegnet?

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  • Hundert Jahre ›Der große Gatsby‹ von F. Scott Fitzgerald

    Heute vor hundert Jahren wurde Der große Gatsby im New Yorker Verlag Charles Scribner's Sons zum ersten Mal veröffentlicht. Dabei fühlt sich das Meisterwerk von F. Scott Fitzgerald auch heute noch so frisch an, als sei die Erstausgabe erst gestern gedruckt.

    Zum Jubiläum wurde der Roman in die Reihe Diogenes Modern Classics aufgenommen und mit einem neuen Nachwort von Min Jin Lee versehen. Die Geschichte von Jay Gatsby und Daisy Buchanan, übersetzt von Bettina Abarbanell, erstrahlt jedoch ebenso schön in weiteren Ausstattungen. Sagen Sie uns, in welcher Figur Sie sich sehen, und wir antworten mit der passenden Ausgabe.

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  • Unterwegs auf der Leipziger Buchmesse 2025

    Vom 27. bis 30. März 2025 fand die Leipziger Buchmesse statt. Sie hat 296.000 Besucher:innen angezogen – ein neuer Rekord! Mit Takis Würger, Rabea Weihser, Christian Schünemann und Anne Reinecke an unserer Seite hat es uns daher dieses Jahr eine besonders große Freude bereitet, unseren Leser:innen zu begegnen und neue Gesichter kennenzulernen. Ein Rückblick.

    So hat Takis Würger aus Für Polina gelesen und unter anderem in der LVZ Kuppel und auf dem Blauen Sofa über die wunderschöne, tragischen Liebesgeschichte voller Musik mit verschiedenen Moderator:innen gesprochen. Zum Messeausklang lohnt es sich, das schöne Gespräch von der großen ARD/ZDF/3sat-Literaturbühne nachzusehen (ab 02:09:28). »Es wirkt schon so, als hättest du eine Sprachverliebtheit für Bilder, die du aufmachst«, sagt Mona Ameziane.

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  • Unsere Autor:innen bei der Leipziger Buchmesse 2025

    Auch dieses Jahr bringt die Buchmesse uns wieder nach Leipzig. Wir freuen uns, vom 27. bis zum 30. März Teil des Gemeinschaftsstands des SBVV zu sein – Halle 5, Stand G401. Mit dabei sind unsere Autor:innen Takis WürgerRabea WeihserChristian Schünemann und Anne Reinecke

    Eine umfangreiche Übersicht aller Veranstaltungen unserer Autor:innen auf der LBM25 finden Sie hier

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  • Christian Schünemann über die Hintergründe seines Romans ›Bis die Sonne scheint‹ – Ein Interview

    Christian Schünemanns Roman Bis die Sonne scheint ist eine Familiengeschichte wie eine Achterbahnfahrt, geschrieben in leichtfüßigem, lakonischem Ton. Es ist die Geschichte der Familie Hormann, die ein großes Talent hat: Ruhe bewahren, auch wenn alles um sie zusammenbricht. Erzählt wird sie aus der Sicht des Sohns der Familie, Daniel. Zugleich lesen wir ein fesselndes Zeitpanorama vom Kriegsende bis zu den Achtzigern. Und nicht zuletzt: Es ist die Familiengeschichte des Autors.

    Foto: Fabian Raabe / © Diogenes Verlag
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