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Benedict Wells' Best of 2023

Auch dieses Jahr hat Benedict Wells auf seinem Blog ein Best of der Filme und Musik im Jahr 2023 zusammengestellt. Vom Indie-Film Past Lives bis zum Blockbuster Barbie, von Youth Lagoon und boygenius bis zum neuen Beatles-Song ist für alle etwas dabei.

Foto: © Roger Eberhard

Wie schon in den Jahren zuvor waren die Zeiten leider dunkel. Und wie zuletzt gab es dafür immerhin ein wenig Aufmunterung aus dem Bereich Kino und Musik. Bei den Filmen etwa Past Lives über eine nie stattgefundene, aber tiefempfundene Liebesgeschichte; ein ewiges ›Was wäre wenn‹, leichthändig, witzig, berührend. Ein Meisterwerk der Regisseurin Celine Song (und sicher das Schönste, was ich in diesem Bereich seit Lost in Translation gesehen habe). Sehr empfehlenswert auch die Dokumentation Für immer, die subtil ein altes Ehepaar über mehrere Jahre hinweg beobachtet und begleitet. The Adults war eine skurrile, liebenswerte Indie-Perle über drei Geschwister. Den kunstvoll animierten Spider-Man: Across the Spider-Verse fand ich sogar noch besser als den Oscarprämierten ersten Teil. Und Guardians of the Galaxy, Vol. 3 rührte mich (und alle anderen) im Kino zu Tränen. Steht außen zwar Marvel drauf, ist aber etwas ganz Besonderes drin.

Im Duell des Sommers war ich dagegen eher Team Barbie, der mir großen Spaß machte. Auch auf Oppenheimer hatte ich mich sehr gefreut und sah ihn bewusst auf einer riesigen Leinwand, fand ihn aber – Geschmäcker sind verschieden – etwas prätentiös, lang und in der Charakterzeichnung nicht immer nicht tief genug, aber dafür wirklich toll gespielt und inszeniert. Das gleiche galt für Banshees of Inisherin; vieles daran fand ich stark, aber richtig gekriegt hat er mich dennoch nicht, leider auch nicht The Whale, trotz einiger eindrücklicher Momente. Ach, und Indy … lassen wir das lieber. Umso mehr freue ich mich auf einige Filme demnächst, etwa Anatomie eines Falls, Perfect Days und Poor Things.

Mein Lieblingsalbum 2023 kommt von Ren, dessen Geschichte mich bewegte. Auch die Supergroup boygenius gefiel mir sehr, Youth Lagoon hatten zudem eine starke Comeback-LP. Mein musikalischer Moment des Jahres war aber der neue Beatles-Song. Er ist einerseits zwar knapp nicht auf ihrem höchsten Niveau, aber das Video berührte mich wie lange nichts mehr. Lennon schrieb die Musik in den 1970ern, seine Witwe Yoko gab die Kassette nach seinem Tod an McCartney weiter. In den 1990ern Jahren versuchten die verbliebenen drei Beatles, das Lied im Studio neu aufzunehmen. George Harrison spielte sogar seinen Part an der Gitarre ein, aber die damalige Technik reichte nicht, um die Tonspur mit Lennons Gesang sauber zu trennen. Erst heute war das mit künstlicher Intelligenz möglich. Und so findet sich im Song wie im Video nun alles: Der verstorbene Lennon aus den 70ern, der verstorbene Harrison aus den 90ern, und McCartney und Starr von heute. Das anzuschauen, ging mir nahe.

Auf dem Cover sind wie immer 15 Songs, in der Infinity-Playlist dagegen sind wieder knapp fünfzig neue Lieder dazugekommen. Man kann sie hier auf YouTube anhören oder hier auf Spotify (dort auch eine Version in der nur englische Songs drauf sind). Die Playlists werden jährlich aktualisiert und reichen zurück bis ins Jahr 2001.

Viel Spaß beim Hören – und Euch allen ein schönes, gesundes, unbeschwerteres Jahr!