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Clemency Burton-Hill – Ein (neues) Jahr voller Wunder & ein Gewinnspiel zum Kinostart von »Divertimento - Ein Orchester für alle«

»Für gewöhnlich hat klassische Musik den Ruf, unzugänglich zu sein und einem bestimmten Club vorenthalten, und wenn du da nicht dazugehörst, dann kommst du auch nicht rein. Ich halte das für Schwachsinn. Ich möchte diese herrliche Musik wirklich jedem zugänglich machen.« Clemency Burton-Hill

Klassische Musik kann Wunder vollbringen. Sie inspiriert zum Genießen, schafft Raum für Emotionen und Schönheit. Das Einzige, was man dazu braucht, sind offene Ohren und ein offener Geist. Die renommierte Musikerin und beliebte Moderatorin Clemency Burton-Hill schafft mit ihrer vielfältigen Musikauswahl und ihren kurzen, prägnanten Texten über Werk und Autor:in in Ein Jahr voller Wunder einen unvergleichbaren und persönlichen Zugang zu zeitlos schöner Musik. Am 23.8.2023 erscheint der zweite Band Ein neues Jahr voller Wunder mit vielseitigen Musikstücken für Ruhe, Inspiration, Genuss und Kraft und mit besonders vielen Stücken von weiblichen Komponistinnen. 

Musik und der Zugang zu dieser für alle Menschen, egal welcher Herkunft ist auch das zentrale Thema des Films »Divertimento - Ein Orchester für alle«. Inspiriert von der wahren Geschichte über Zahia Ziouani, eine der wenigen Dirigentinnen weltweit, zeigt der Film, dass es sich lohnt, entgegen aller äußerer Widerstände, für seine Passion zu kämpfen und lässt die Zuschauer eintauchen in die faszinierende Welt der Klänge.

Seit frühester Kindheit träumt Zahia Ziouani (Oulaya Amamra) davon, Dirigentin zu werden. Die hochbegabte Musikerin begeistert sich leidenschaftlich für die großen Orchesterklänge. Als Tochter einer algerischen Einwandererfamilie aus der Banlieu scheint dieses Ziel jedoch unerreichbar. Die Welt der klassischen Musik ist elitär und männerdominiert. Um sich am Dirigentenpult zu behaupten, braucht es neben herausragender Begabung mindestens genau so viel Mut und Ausdauer. So beginnt sie ein unglaubliches Vorhaben – die Gründung ihres eigenen Ensembles: Divertimento – ein Orchester für alle.

Zum Kinostart von »Divertimento – Ein Orchester für alle« am 15. Juni 2023 verlosen wir auf dem Diogenes Instagramkanal 3x2 Kinokarten zusammen mit der Buchausgabe von Ein Jahr voller Wunder von Clemency Burton-Hill.

Ein Juni voller Wunder

Anlässlich des Kinostarts stellen wir ein paar Tage aus Clemency Burton-Hills Sammlung für einen Juni voller Wunder vor:

Zu Beginn ein zum Filmtitel passendes Divertimento, ein mehrsätziges Instrumentalstück.

2. Juni
Michael Tippett (1905 – 1998)
Divertimento on »Sellinger’s Round«
2. Satz: »A Lament«: Andante espressivo

Dass eine Gruppe von egomanischen, höchst individualistisch veranlagten
klassischen Komponisten sinnvoll an einem einzigen Musikstück zusammenarbeiten könnte, mag unwahrscheinlich klingen, aber so etwas hat es tatsächlich schon ein paarmal gegeben. Zum Beispiel 1872, als einige russische Komponisten (»das mächtige Häuf lein«), darunter Borodin, Mussorgski und Rimski-Korsakow, gemeinsam an Mlada arbeiteten, oder 1952, als sieben französische Komponisten, darunter Francis Poulenc und Germaine Tailleferre, gemeinsam La guirlande de Campra schufen.
Benjamin Britten hatte die Premiere besucht, und dies inspirierte ihn, einige englische Musikerkollegen um sich zu versammeln: Lennox Berkeley, Arthur Oldham, Humphrey Searle, Michael Tippett und William Walton. Das Ergebnis, Variationen über ein elisabethanisches Thema, entstand anlässlich der Krönung von Elisabeth ii., die 1953 am heutigen Tag stattfand.
Jeder der Beteiligten komponierte Variationen zu der irischen Tanzweise Sellinger’s Round, die zur Zeit von Elisabeth ein echter Hit war. Tippett steuerte den 2. Satz bei, einen Klagegesang, den er später jedoch für sein Divertimento on »Sellinger’s Round« verwendete, ein ungewöhnliches und ergreifendes Werk mit einem Violinthema, das Sie niemals vergessen werden.
Dieses Stück hat mich schon beim ersten Hören völlig gepackt, denn obwohl es tief in den Traditionen der Vergangenheit wurzelt, ähnelt es nichts, was ich je gehört habe.

Zum letzten Tag des Gewinnspiels auf dem Diogenes Instagramkanal hören wir ein Lieblingsstück der Autorin.

9. Juni
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester in Es-Dur, kv 364
1. Satz: Allegro maestoso

Bevor ich mit diesem Buch begann, war mir nicht bewusst, wie sehr ich Mozarts Konzerte für mehrere Solisten liebe, doch zog es mich beim Versuch, aus den vielen hundert Stücken, die ich hier so gern untergebracht hätte, ein paar Perlen auszuwählen, immer und immer wieder zu ihnen hin. Ich liebe es, wie diese Stücke die menschlichen Beziehungen und Freundschaften in all ihren Schattierungen herausarbeiten, die Verspieltheit, die chaotischen Widersprüche, die Wildheit, die Friedfertigkeit, die Zerbrechlichkeit, die Größe und die reine Alltäglichkeit.
Die Sinfonia concertante war in der Zeit der Klassik eine hochmoderne Form, die als eine Art Crossover-Hybrid zwischen einer Sinfonie und einem Concerto aufkam. Es war der nächste logische Schritt nach dem Concerto grosso, das im Barock so beliebt gewesen war (zum Beispiel 8. Januar, 13. Dezember). Die Form war in Frankreich sehr en vogue, daher ist es gut möglich, dass Mozart, die große musikalische Elster, die Inspiration hierzu 1778 bei einem Aufenthalt in Paris bekam. Aber ganz gleich, woher er die Idee dafür nahm, es ist wieder einmal höchst genial. Mozart hätte gut und gerne der Bratsche nur den Part einer – salopp gesagt – zweiten Fiedel zur Geige zuweisen können. Doch statt ihr düster-rauhes Timbre von dem höheren Instrument übertrumpfen zu lassen, darf die sonore Bratsche auf Augenhöhe glänzen. (Offensichtlich war sie sein Lieblingsinstrument.) Tief in seinem Herzen, seinem großen, geräumigen, vollkommen unprätentiösen Herzen, war Mozart ein absolut musikalischer Demokrat. Was er in jedem großartigen Takt beweist.

Der Kinostarttag am 15. Juni wird musikalisch untermalt von Nikolai Kapustin (*1937)
8 Concert Études (8 Konzertetüden), op. 40
Prélude: Allegro assai

Eigentlich ist eine Etüde per definitionem eine kurze Übung für Pianisten, um einen bestimmten Aspekt ihrer Fingertechnik zu entwickeln und zu verfeinern. Tatsächlich haben Komponisten, wie bereits bei Chopin (2. Januar) und Scriabin (16. Januar) erwähnt, mittels Etüden ihren eigenen technischen Erfindungsreichtum und ihr kompositorisches Fingerspitzengefühl wie eitle Pfauen präsentiert. So hat beispielsweise Franz Liszt 1852 einen Zyklus von zwölf so höllisch schweren Etüden veröffentlicht, dass er als Titel d’exécution transcendante (zur überirdischen Ausführung) wählte. Und Claude Debussy versah in seinem Zwölferzyklus von 1915 die Etüden mit einer Warnung an die Pianisten, »den Musikerberuf nur dann zu ergreifen, wenn sie über bemerkenswerte Hände verfügen«, und gab für jede Fingerübung an, worauf sie abzielte – so zum Beispiel »für die chromatischen Fortschreitungen« oder
»für die komponierten Arpeggien«. Daraufhin ließ er Notenfolgen vom Stapel, die persönlich wie musikalisch revolutionär waren. (Es heißt, er hörte beim Schreiben, wie die deutschen Bomben auf sein geliebtesFrankreich fielen; sie gelten als seine späten Meisterwerke.)
Jeder moderne Pianist braucht also Chuzpe, um im Etüden-Business
mitzumischen, aber man kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass der vom Jazz beeinflusste russische Komponist Nikolai Kapustin sie alle an die Wand spielt.
Einmal tiiiiieef durchatmen.

Zum Ende des Monats Juni fällt Clemency Burton-Hills Wahl auf ein moderneres Stück:

28. Juni
Karen Tanaka (* 1961)
Lavender Field (Lavendelfeld)

Karen Tanaka wurde in Tokio geboren, ging aber 1986 nach Frankreich, um am Forschungsinstitut für Akustik und Musik IRCAM von Pierre Boulez (26. März) in Paris zu arbeiten. Ihren Stil kann man als eklektisch bezeichnen, wie es sich für jemanden gehört, der crossover in den unterschiedlichen Kulturen der zeitgenössischen Musik wirkt. Doch wenn es etwas gibt, das sich durch ihr gesamtes Werk zieht, dann sind es Tanakas Liebe zur Natur und ihr Umweltbewusstsein. Das hört man in vielen ihrer Stücke, zum Beispiel in Questions of Nature, Silent Ocean und natürlich in diesem hier aus dem Jahr 2000.
Ende Juni blüht der Lavendel – in Japan und Frankreich – , und wenn ich dieses Stück höre, sehe ich immer riesige violette Felder dieser duftenden Blüten vor mir.
Mögen sie recht lange blühen.

Die Autorin im Video-Interview und die Playlist zum Buch.

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Ein Jahr voller Wunder

Klassische Musik für jeden Tag
Aus dem Englischen von Barbara Neeb, Ulrike Schimming und Katharina Schmidt

Klassische Musik kann Wunder vollbringen. Sie inspiriert zum Genießen, schafft Raum für Emotionen und Schönheit. Das Einzige, was man dazu braucht, sind offene Ohren und ein offener Geist. Die renommierte Musikerin und beliebte Moderatorin Clemency Burton-Hill schafft mit ihrer vielfältigen Musikauswahl und ihren kurzen, prägnanten Texten über Werk und Autor einen unvergleichbaren und persönlichen Zugang zu zeitlos schöner Musik.


Hardcover Leinen
464 Seiten
erschienen am 23. Oktober 2019

978-3-257-07089-7
€ (D) 26.00 / sFr 35.00* / € (A) 26.80
* unverb. Preisempfehlung
Auch erhältlich als

Clemency Burton-Hill, geboren 1981 in London, ist Autorin, Radio- und Fernsehmoderatorin und preisgekrönte Violinistin. Sie moderiert Klassiksendungen auf BBC Radio 3 und ist Kreativchefin bei WQXR, dem New Yorker Klassikradio. Als Kulturjournalistin schreibt sie zudem auch für The Economist, The Financal Times, The Guardian und The Observer. Als Violinistin hat sie unter der Leitung von Dirigenten wie Daniel Barenboim in einigen der wichtigsten Musiksäle der Welt gespielt. Sie ist Mitbegründerin des mehrfach ausgezeichneten Aurora Orchestra und lebt mit ihrer Familie in London und New York.

Am 23.8.2023 erscheint Ein neues Jahr voller Wunder

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Ein neues Jahr voller Wunder

Klassische Musik für jeden Tag
Aus dem Englischen von Barbara Neeb, Ulrike Schimming und Katharina Schmidt

Die Wunder der klassischen Musik sind unerschöpflich. Das stellt die preisgekrönte Violinistin und Moderatorin Clemency Burton-Hill mit dem neuen Band ihres gefeierten Musikkalenders ein weiteres Mal unter Beweis. Auch diesmal dürfen wir Ruhe, Inspiration, Genuss und Kraft aus den einzigartigen und vielseitigen Musikstücken schöpfen, die sie uns in ihren kundigen, charmanten Texten ans Herz legt. Dieses Buch ist die beste Gesellschaft für jeden Tag im Jahr.


Hardcover Leinen
464 Seiten
erschienen am 23. August 2023

978-3-257-07245-7
€ (D) 29.00 / sFr 39.00* / € (A) 29.90
* unverb. Preisempfehlung
Auch erhältlich als