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Schweizer Autoren im Diogenes Verlag

Es lodern die Höhenfeuer und es knallt das Feuerwerk: Der 1. August ist der offizielle Bundesfeiertag der Schweiz. Er gedenkt des Bundesbriefs, der Anfang August 1291 die Eidgenossenschaft begründete. Ein idealer Tag, um unsere Schweizer Autoren in den Fokus zu rücken.

Foto: © Martin Abegglen, (CC BY-SA 2.0), via Flickr.com

Der Legende nach geschah die Beschwörung des Bundes, ein Verteidigungsabkommen zwischen den drei Urkantonen Uri, Schwyz und Unterwalden, auf dem Rütli. Eine Bergwiese auf dem Grund der Urner Gemeinde Seelisberg. Nicht weit davon entfernt, nämlich in Luzern, ist Diogenes Autor Rolf Dobelli aufgewachsen. Seither ist er jedoch herumgekommen: Er lebte in Australien, Hongkong, England und in den USA. Bei Diogenes erscheint demnächst sein siebtes Buch, Fragen an das Leben, im Carl Hanser Verlag erschienen sind seine beiden Sachbuch-Bestseller Die Kunst des klaren Denkens und Die Kunst des klugen Handelns.

Wiederholt mit Schweizer Geschichte auseinandergesetzt hat sich Lukas Hartmann. Des Öfteren gibt sie den Hintergrund für seine historischen Romane: Bis ans Ende der Meere zeichnet die Seereise des Malers John Webber, der schweizerischer Herkunft war, mit Captain Cook nach. Hartmann erhält dafür 2010 den Sir-Walter-Scott-Literaturpreis. Für seine Bücher recherchiert er sehr genau. Hartmanns Roman Der Konvoi spielt im November 1918 – Europa befindet sich im Umbruch, und der Zufall führt in Bern einen jungen Schweizer Soldaten und eine russische Gesandte zusammen. Pestalozzis Berg wiederum erzählt von demgroßen Schweizer PädagogenJohann Heinrich Pestalozzi. Mit der aktuellen Schweizer Politik verbunden ist Lukas Hartmann unter anderem durch seine Frau: die Schweizer Bundesrätin Simonetta Sommaruga.

Ein Leben lang über die Schweiz, über ›sein‹ Land, nachgedacht hat Friedrich Dürrenmatt. Im Gedicht Schweizerpsalm heißt es: »Da liegst du nun, ein Land, lächerlich, mit zwei, drei Schritten zu durchmessen, / mitten in diesem unglückseligen Kontinent.« Nachzulesen ist es im Band Meine Schweiz, der 1998 anlässlich der Buchmesse in Frankfurt erscheint. Die Schweiz ist in jenem Jahr Gastland.

Für diese Buchmesse wird auch ein Plakat gefertigt, das die damals bei Diogenes verlegten Schweizer Autoren in trauter Einigkeit zeigt.

Friedrich Dürrenmatt ist zwischen Friedrich Glauser und Martin Suter zu sehen. Die graphische Nachbarschaft zu Letzterem ergibt Sinn: Ist es doch Peter Rüedi, der wohl größte lebende Dürrenmatt-Kenner und -Biograph, der Martin Suters Manuskript Small World 1996 dem Verlagsleiter Winfried Stephan empfiehlt. Glücklicherweise, muss man fast sagen, ist dieser gerade an einer Grippe erkrankt und hat im Bett Zeit zum Lesen. Er ist von dem Roman sogleich gepackt. Ebenso ist es später Verleger Daniel Keel.

Small World
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Martin Suter, der früher in der Werbung arbeitete, ist damals schon für seine Film- und Fernseharbeiten, besonders aber als Journalist und Kolumnist bei der Weltwoche und beim NZZ Folio bekannt. Als Werbetexter wurde er von Niklaus Meienberg (auf dem Plakat quasi mit schützender Hand links hinter Suter) einst wie folgt gelobt: »Einen kenne ich, der macht Käsereklame, und siehe da, wirklich, an seinen Wörtern konnte man sich delektieren, man bekam nicht nur Lust auf Emmentaler, sondern auch auf weitere Kostproben seiner Sprache.« Der Erstlingsroman schafft leicht den Durchbruch– selbst im Ausland, was für das Debüt eines Schweizer Autors ungewöhnlich ist.

Erst jüngst wieder gelungen ist dies Stefan Bachmann. Seit diesem Jahr Diogenes Autor, sucht man den 1993 in Boulder/Colorado Geborenen auf dem alten Buchmesseplakat vergeblich. Mit 16 schreibt Bachmann, inspiriert von seiner Liebe zu Steampunk und Charles Dickens, sein Debüt Die Seltsamen. Er wird damit zum Bestsellerautor in den USA und nun auch bei uns.

Früh zur Literatur zog es genauso Hugo Loetscher. »Ich wollte schon als Zwölfjähriger Schriftsteller werden und hatte eine Theorie: Bevor ich schreibe, so dachte ich, muss ich alle Bücher lesen. So weiß ich, welche Bücher noch zu schreiben sind. Als ich dann in einer Bibliothek stand und sah, wie viele Bücher ich lesen müsste, beschloss ich, sofort mit dem Schreiben zu beginnen.« Er tat dies nach seinem Studium zunächst als Journalist. Loetscher war Redakteur beim Du und bei der Weltwoche. In Zürich, wo er 1929 geboren wurde, wohnte er in Traumlage in der Altstadt. An die Wohnung kam er durch eine Vermieterin, die viele Häuser in der Gegend besaß und lapidar meinte: »Einen Schriftsteller habe ich noch nicht, Sie können die Wohnung haben.«

Foto: Friedrich Dürrenmatt und Hugo Loetscher 1986 © Niklaus Stauss

Dass Loetscher dann 1982 ebenfalls Diogenes Autor wird, freut ganz besonders Friedrich Dürrenmatt. Die beiden sind seit den fünfziger Jahren befreundet. Loetscher selbst gilt heute als einer der renommiertesten Schriftsteller der Schweiz und war sozusagen ihr literarischer Botschafter in der Welt. Dies durch seine regelmäßigen Aufenthalte in Südostasien, den USA und besonders in Lateinamerika, wo er einmal gefragt wurde: »Wer hat die Schweiz entdeckt?«

Nicht die Schweiz selber entdeckt, aber immerhin dort  aufgefunden haben wir Autor und Illustrator Benjamin Sommerhalder sowie den in Zürich lebenden Autor und Texter Thomas Meyer. Der Büchergeist Knigi und Motti Wolkenbruch haben die Herzen der Leser im Sturm erobert!

Benjamin Sommerhalder betreibt in Zürich seit 2001 den Verlag Nieves, der auf Künstlerbücher und sogenannte Zines spezialisiert ist. Zines versteht Sommerhalder als eine Publikation, die nicht in Offset, sondern in einer alternativen Druckform hergestellt ist, eine kleine Auflage hat und von Hand gemacht ist.

Herr Meyer unterhält neben der Schriftstellerei und der Arbeit als Kolumnist einen unterhaltsamen Blog, wo er seit kurzem auch Rat in kniffligen Lebenssituationen erteilt.

Gleich in einer kniffligen Lebensphase befinden sich die fünf jungen Studenten im Stück Lieblingsmenschen von Laura de Weck. Damit kommt die 1981 geborene Schauspielerin, Bühnenautorin und Regisseurin, die in Paris, Hamburg und Zürich aufgewachsen ist, zu Diogenes. Das Theaterstück wird in der Inszenierung von Werner Düggelin am Theater Basel 2007 uraufgeführt und begeistert aufgenommen.

Fotos: © Lukas Lienhard / Janine Guldener / Gerry Nitsch / Audrey Fondecave

Eng mit dem Theater verbunden ist auch Hansjörg Schneider und war es zeitlebens Urs Widmer.

Mit seinen Theaterstücken ist Hansjörg Schneider einer der meistaufgeführten deutschsprachigen Dramatiker, seine Hunkeler-Krimis führen regelmäßig die Schweizer Bestsellerliste an und werden mit Mathias Gnädinger in der Hauptrolle verfilmt. 

Urs Widmer schrieb seit 1973 Stücke, die im Verlag der Autoren erschienen. Die Prosa war Diogenes vorbehalten. »Daniel Keel war der erste Verleger, dem ich mein erstes Buch anbot, und er akzeptierte es sofort. Ich hatte das Manuskript nach Zürich geschickt, weil er mir sympathisch war (seine listigen Augen) und weil ich in Deutschland lebte und an Schweizer Heimweh litt.« Dieses Manuskript ist die Erzählung Alois. Sie erscheint 1968.

In der Schweiz verursacht das kühne Sprachexperiment einen kleinen Skandal. Vor allem der Satz »Wir vögeln, Mammi, sagt Miriam« erhitzt die Gemüter. Die Zürcher Woche berichtet: »Die Keuschen waren verwirrt, aufgebracht … schlagen sich piepsend an die Brust, versagen ob der köstlichen Erzählung Urs Widmers.« Dagegen schreibt Heinrich Böll in einem Brief an Daniel Keel im Februar 1968: »Vielen herzlichen Dank für all die schönen Bücher, die Sie uns schicken; meine Frau und ich haben letztens Widmers Alois mit besonderer Aufmerksamkeit und Freude gelesen.«

Viel Freude – die wünschen wir mit der einen oder anderen hier genannten helvetischen Entdeckung!

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