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Start EM 2016: Nicht schon wieder keine Tore

Wie um Slalomstangen flitzt du um deine Gegenspieler herum, und dein Herz lacht, wenn sie Spiel- und Standbein verwechseln. Du schießt mit dem Innenrist, und die Stehplatzzuschauer stöhnen auf. Die Kameraden küssen dich. Dein Körper ist aus Muskeln, dein Herz ist aus Sehnen. Lieber als die Küsse der zehn Kumpels wäre dir die Umarmung einer Frau, einer ganz bestimmten Frau, aber bei ihr hast du, vor Monaten schon, das Stand- und das Spielbein verwechselt. Tja. Als du ein Kind warst, hatten die Torhüter eine Bierflasche im Toreck, und sie verwechselten nie das Spiel- und das Standbein, denn sie hatten zwei Standbeine. Auf denen standen sie, auf zwei Stützen für ihr schweres einfaches Herz, das sie abends seelenruhig nach Hause trugen, trotz dem 0:2, das sie, dank der Bierflasche im Toreck, nicht so tragisch nahmen.

Nicht schon wieder keine Tore
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Ausgewählt von Winfried Stephan, mit Texten von Jakob Arjouni, Bertolt Brecht, Paul Breitner, Günter Grass, Axel Hacke, Sepp Maier, Bernhard Minetti, Benedict Wells u.v.a.m. (ET 27.4.2016).

 

Urs Widmer, geboren 1938 in Basel, arbeitete als Verlagslektor im Walter Verlag, Olten, und im Suhrkamp Verlag, Frankfurt. 1968 wurde er mit seinem Erstling, der Erzählung Alois, selbst zum Autor. In Frankfurt rief er 1969 zusammen mit anderen Lektoren den ›Verlag der Autoren‹ ins Leben. Für sein umfangreiches Werk wurde er u.a. mit dem >Heimito-von-Doderer-Literaturpreis< (1998) sowie dem >Friedrich-Hölderlin-Preis< der Stadt Bad Homburg (2007) ausgezeichnet. Urs Widmer starb 2014 in Zürich.