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»In meiner Erinnerung konnte ich immer schon selbst lesen.«
Ein Gespräch über das Vorlesen mit Kinderbuchautor Micha Lewinsky

Den heutigen Bundesweiten Vorlesetag in Deutschland haben wir zum Anlass genommen, um uns mit dem Filmregisseur, Kinderbuch- und Drehbuchautor Micha Lewinsky zu unterhalten. Welche Erinnerungen hat er eigentlich an Vorlesestunden in seiner Kindheit und was liest er seinen Kindern heute vor? Wie hört es sich an, wenn Heike Makatsch aus Holly im Himmel liest? Und gibt es aus seiner Sicht einen Unterschied zwischen einem Kinder- und einem Erwachsenenpublikum?

Lest selbst, oder lasst es euch vorlesen!

Welche besondere Erinnerung an Vorlesestunden in Ihrer Kindheit haben Sie?
Micha Lewinsky: In meiner Erinnerung konnte ich schon immer lesen. Vermutlich stimmt das aber nicht.

Wie alt waren Ihre eigenen Kinder, als Sie begonnen haben, ihnen vorzulesen?
Micha Lewinsky: Erst waren es Bilderbücher, dann Geschichten. Ich weiß nicht mehr, wann das angefangen hat. Die Bücher waren für nie so wichtig wie das Erzählen selbst. Meistens habe ich einfach irgendetwas improvisiert. Mit den Jahren sind die Ansprüche der Kinder an die Geschichten aber immer mehr gestiegen. Vielleicht musste ich deshalb ein Buch schreiben.

Haben Sie Ihren Kindern beim Schreibprozess Teile von Holly im Himmel vorgelesen?
Micha Lewinsky: Als ich die erste Hälfte fertighatte, habe ich sie den Kindern vorgelesen. Sie haben dann immer wieder nach dem Rest gefragt. Das hat mir sehr geholfen, die Arbeit abzuschließen.

Holly im Himmel, das Kinderbuchdebüt des Schweizer Regisseurs Micha Lewinsky, erzählt eine humorvolle Abenteuergeschichte zwischen Himmel und Erde, wunderbar illustriert von Lawrence Grimm.

Bemerken Sie einen Unterschied zwischen dem Vorlesen vor einem Kinder- und einem Erwachsenenpublikum?
Micha Lewinsky: Nein, eigentlich nicht. Wie schön.

Hörbücher können eine wunderbare Ergänzung zur Vorlesestunde sein und geben den Kindern die Möglichkeit, selbstständig Geschichten zu erleben. Was mögen Sie an der Vorlesestimme von Heike Makatsch besonders?
Micha Lewinsky: Es hat mich sehr gefreut, dass Heike Makatsch Lust hatte, das Buch zu lesen. Natürlich hat sie eine tolle Stimme. Vor allem ist es aber ihre Persönlichkeit, ihre Anteilnahme und der schnelle, trockene Witz, den sie mitbringt. Das passt gut zu Holly, glaube ich.

Neugierig auf die Abenteuer von Holly und die Vorlesestimme von Heike Makatsch?

Hier geht es zur Hörprobe.

Die Illustrationen von Lawrence Grimm begleiten die Geschichte und erwecken das Abenteuer von Holly auch visuell zum Leben. Wie dürfen wir uns den Austausch zwischen Autor und Illustrator vorstellen?
Micha Lewinsky: Lawrence hat viele Vorschläge gemacht. Ich war in der schönen Position, Geschenke zu bekommen, aus denen ich mir die liebsten aussuchen durfte.

Illustration: © 2022 by Lawrence Grimm

Eine Empfehlung für Vorlesebücher, die Sie an dieser Stelle den Leser:innen des Diogenes-Blogs abgeben möchten?
Micha Lewinsky: Meine Kinder und ich haben Kannawoniwasein verschlungen und warten seit Ewigkeiten auf den vierten Band.

Die Fragen stellte Anne H. Kaiser, November 2022 © by Diogenes Verlag AG Zürich

 

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Holly im Himmel

Micha Lewinsky, geboren 1972 in Kassel, ist Drehbuchautor und Filmregisseur, u. a. von Der Freund (Schweizer Filmpreis) Die Standesbeamtin und Moskau einfach!. Für Kinder hat er die Ohrewürm erfunden und produziert, Kinderlieder-Alben, die es in so gut wie jedes Schweizer Kinderzimmer geschafft haben. Zurzeit arbeitet Micha Lewinsky an einem neuen Kinofilm. Er lebt mit seinen beiden Kindern in Zürich.

Lawrence Grimm, 1978 geboren in Zürich, ist ein australisch-deutsch-schweizerischer Künstler und Cartoonist. Seine Cartoonreihe Teatime for a Universe wächst stetig und wird regelmäßig in Ausstellungen gezeigt.

Holly im Himmel eBook | Hörbuch-Download ungekürzt gelesen von Heike Makatsch