Er ist der Einstieg, er gibt die Stimmung vor, er ist ein verheißungsvolles Versprechen. Er eröffnet die Geschichte und macht – im besten Fall – neugierig auf den Rest. Oft hängt es von ihm ab, ob wir uns für ein Buch entscheiden oder es zurück auf den Stapel legen: der erste Satz. Er ist die Kontaktaufnahme des Autors mit seinem Leser, und manchmal seine erste und letzte Chance.
Wo wir weitergelesen haben, zeigt folgende Auswahl an liebsten ersten Sätzen:
»›Kein Problem‹, antwortete Urs Blank freundlich und stellte sich vor, wie er Dr. Fluri ohrfeigte, ›dazu bin ich schließlich da.‹« Aus: Martin Suter, Die dunkle Seite des Mondes.
»Ich kenne den Tod schon lange, doch jetzt kennt der Tod auch mich.« Aus: Benedict Wells, Vom Ende der Einsamkeit.
Liebste erste Sätze von Ursula Baumhauer, Lektorin.
»Eines Tages sah sich Aurora Rodríguez veranlasst, ihre Tochter zu töten.« Aus: Erich Hackl, Auroras Anlaß.
Der liebste erste Satz von Ruth Geiger, Geschäftsleitung/Presse & Öffentlichkeitsarbeit.
»Moment… gleich… – Jetzt!« Aus: Patrick Süskind, Der Kontrabaß.
Der liebste erste Satz von Carsten Schwab, Herstellungsleiter.
»Seltsam: Alle haben Angst vor dem Tod, aber keiner macht sich Gedanken, wo er vor seiner Geburt gewesen ist.« Aus: Christoph Poschenrieder, Mauersegler.
Der liebste erste Satz von Edda Striemer, Verlagsvertreterin.
»Mein Leben begann wie ein Kriminalschmöker: Man wollte mich ermorden.« Aus: János Székely, Verlockung.
Der liebste erste Satz von Roger Send, Vertrieb, und Bettina Wagner, Verlagsvertreterin.
»Henry Perowne, ein Neurochirurg, wacht einige Stunden vor Tagesanbruch auf und merkt, dass er in Bewegung ist, dass er im Sitzen die Decke zurückschlägt und aufsteht.« Aus: Ian McEwan, Saturday.
Der erste liebste Satz von Susanne Bühler, Marketing/Online.
»Es roch nicht mehr schieferblau, und auch die Stimmen konnte sie nicht mehr sehen.« Aus: Martin Suter, Der Teufel von Mailand
»Die Tausendmarkscheine flatterten wie Schwalben am Himmel und drehten im Schwarm ein paar Kreise gegen die untergehende Abendsonne. Als Fred auf zwei Fingern pfiff, kamen sie und schlüpften zurück in seine Hosentasche …« Aus: Jakob Arjouni, Magic Hoffmann
Liebste erste Sätze von Franziska Liechti, Leitung Personal.
»Als ich noch jünger und verwundbarer war, gab mein Vater mir einmal einen Rat, der mir bis heute im Kopf herumgeht.« Aus: F. Scott Fitzgerald, Der große Gatsby
»Vor allem war Oktober, ein köstlicher Monat für Jungen.« Aus: Ray Bradbury, Das Böse kommt auf leisen Sohlen
Liebste erste Sätze von Mario Max, Verlagsvertreter.
»Die Leute glaubten, es sei ein Unfall gewesen. Scholten glaubte das nicht.« Aus: Hans Werner Kettenbach, Glatteis
»Keuchend und hustend lag ich auf einen Ellbogen gestützt auf dem Boden und spuckte einen Mundvoll Gras und Dreck aus.« Aus: Dick Francis, Reflex
»Im Norden der Grafschaft Ruppin, hart an der mecklenburgischen Grenze, zieht sich von dem Städtchen Gransee bis nach Rheinsberg hin (und noch darüber hinaus) eine mehrere Meilen lange Seenkette durch eine menschenarme, nur hie und da mit ein paar alten Dörfern, sonst aber ausschliesslich mit Förstereien, Glas- und Teeröfen besetzte Waldung.« Aus: Theodor Fontane, Der Stechlin
»Als Konrad Lang zurückkam, stand alles in Flammen, außer dem Holz im Kamin.« Aus: Martin Suter, Small World
Liebste erste Sätze von Reto Brunner, Datenbanken/Businessprozesse.
»Normalerweise hätte ich nichts gesagt.« Aus: Jason Starr, Top Job.
»Es zählt trotzdem, auch wenn er bewusstlos war, als es dazu kam.« Aus: Miranda July, Die gemeinsame Terrasse (in: Zehn Wahrheiten).
Liebste erste Sätze von Catherine Schlumberger, Veranstaltungen/Blog.