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#dryjanuary mit einem Schneetag für Erwachsene
Inspiration von Jardine Libaire & Amanda Eyre Ward

In Berauscht vom Leben – Die Freiheit, nicht zu trinken plädieren Jardine Libaire und Amnada Eyre Ward für ein Leben ohne Alkohol. Mit verschiedenen Anregungen, kurzen Anekdoten und hilfreichen Tipps geben die Autorinnen Inspiration und zeigen, dass gute Vorsätze, wie zum Beispiel für einen #dryjanuary, relativ leicht umzusetzen sind. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Schneetag als Abwechslung vom Alltag, und das auch ganz ohne Schnee? Die Idee dahinter, lässt sich in diesem Blogbeitrag nachlesen.

Photo by Aaron Burden on Unsplash

Schneetag für Erwachsene
(geht auch ohne Schnee)

(Auszug Seite 47 bis 49)

»Amanda wuchs an der Ostküste auf. Im Winter wartete sie nur darauf, dass das Telefon klingelte, ihr geliebtes Wandtelefon mit den »großen Tasten«. Dass die Schule dran wäre und »Schneetag« verkünden würde. Dieser Anruf bedeutete einen herrlichen freien Tag, den sie mit Eimern voller Mikrowellenpopcorn im Schlafanzug vor dem Fernseher verbringen durfte. Sie hatte kein schlechtes Gewissen oder das Gefühl, dass sie eigentlich etwas anderes, etwas Besseres, machen sollte. Vielleicht würde sie sich später auch noch warm einpacken und draußen einen Schneemann bauen, aber jetzt waren erst einmal Zeichentrickfilme und Knabberzeug dran. Es war Schneetag! 
   Jetzt, wo wir vermeintlich erwachsen sind, gibt es immer noch Tage, an denen wir am liebsten einfach wieder ins Bett gehen würden. Tage, an denen wir krank spielen und uns einfach mal ausruhen möchten. Endlich essen, was wir wollen, ohne darüber nachzudenken, gucken, was wir wollen, und schlafen, so lange wir wollen.
   Zu einem alkoholabstinenten Leben gehört auch, dass man auf seine innere Stimme hört, die hin und wieder eine Pause verlangt – von der Arbeit, der Kindererziehung, dem Alltag einer verantwortungsbewussten Bürgerin – , und sich zu überlegen, was man damit anfängt. Auf Betriebsfeiern bedeutete das früher immer, sich an der Bar ins Vergessen zu trinken. Es kam vor, dass wir uns von Thanksgiving bis Neujahr im Zustand dauerhafter Unzurechnungsfähigkeit befanden, und irgendwie sehnen wir uns noch immer nach diesem Gefühl. Nur ohne den Kater, die im Suff abgeschickten unpassenden Nachrichten an Kollegen und die Dellen im Auto. Über die Feiertage driften unsere Gedanken in den Was-wäre-wenn-Modus, und wir überlegen, ob wir uns nicht vielleicht doch einen einzigen Drink gönnen könnten. In dieser Stimmung ist es manchmal das Beste, einfach ins Bett zu gehen.
   Wenn wir Vergessenheit brauchen oder eine Auszeit vom Alltag, sollten wir uns auch als Erwachsene hin und wieder einen Schneetag gönnen: ohne besonderen Anlass einen Tag freinehmen. Sich glücklich zu machen ist so einfach, auch wenn wir es meist schwierig und verboten finden.
   Macht es einfach mal. Ab und zu oder überhaupt nur ein einziges Mal. Hört auf, euch zu schämen. Bleibt im Schlafanzug. Verabschiedet euch von eurer Familie, euren Mitbewohnern oder eurem Start-up und der Achtzig-Stunden- Woche, schaltet das Handy aus und schließt die Schlafzimmertür. Dann ab unter die Decke, und träumt schön. Wenn ihr aufwacht, lest ihr Klatschzeitschriften, guckt House Hunters Honolulu und tragt eine pistaziengrüne Gesichtsmaske auf. Amanda hat einmal einen ganzen Tag nur elesen und dabei ganz langsam eine Tüte Schokoladentropfen gegessen, weil keine Kekse mehr im Schrank waren. Der Alltag wartet auf euch. Wenn ihr irgendwann die Tür wieder öffnet, ist er immer noch da. Aber jetzt macht erstmal in eurer eigenen Schneekugel blau, während ungezählte Stunden sachte und glitzernd an euch vorbeiziehen. Es ist erlaubt, einfach abzutauchen. Denn das ist der Witz am Erwachsensein: über die eigene Zeit bestimmen zu dürfen.
   Früher war es der Grundschuldirektor, heute machen wir den Anruf selbst. Hallo? Legt den Autoschlüssel wieder hin. Habt ihr was zu Knabbern im Schrank? Piroggen in der Tiefkühltruhe? Alte Ausgaben von Vanity Fair und noch ein paar nicht angesehene Folgen Black Mirror? Dann rein in die gemütlichen Klamotten und kuschelt euch ein: Es ist Schneetag!«

Photo by Anna Z on Unsplash

Mehr Inspiration auch im Buch oder in diesem Blogbeitrag mit diversen Rezepten.

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Berauscht vom Leben

Die Freiheit, nicht zu trinken

Alkohol verspricht Genuss und Geselligkeit. Bedeutet nicht mehr zu trinken also Askese und Langeweile? Weit gefehlt, wie uns dieses Buch so wunderbar zeigt. Die selbstbestimmte Entscheidung, nicht mehr zu trinken, verbessert nicht nur unsere Gesundheit, sie ist lebensverändernd. Kein Verzicht, sondern mehr – mehr Freiheit, Selbstbewusstsein und kreative Entfaltung. Und vor allem: mehr Lebensfreude für starke Frauen.


(Der Textauszug in diesem Beitrag stammen aus dem Buch Berauscht vom Leben von Jardine Libaire und Amnada Eyre Ward, Copyright © 2021 Diogenes Verlag AG Zürich)

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