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Fragen an die Toten: Die Jugend

Es ist kalt geworden, die Blätter fallen, und wir denken an Maronen und Vergänglichkeit. Auch wir waren einmal jung, auch wir werden einmal alt! Eine gute Zeit für vier Zitate aus Büchern verstorbener Autoren über die Jugend: 

»Alle Kinder werden erwachsen. Also alle, bis auf eines. Und dass sie erwachsen werden, merken sie ziemlich bald. Bei Wendy ging d🐰as so: Mit zwei spielte sie einmal im Garten, pflückte eine Blume und rannte damit zu ihrer Mutter. Vermutlich sah sie dabei sehr niedlich aus, denn Mrs. Darling fasste sich ans Herz und rief: ›Ach, wenn du doch auf immer und ewig so bleiben könntest!‹ Mehr passierte nicht, doch von nun an war Wendy klar, dass sie erwachsen werden musste. Mit zwei weiß man so was einfach. Zwei i🐰st der Anfang vom Ende.«

aus: Peter Pan von James Matthew Barrie, illustriert von Tatjana Hauptmann

»In den Zwanzigern beginnt die eigentliche Spannkraft des Lebens nachzulassen, und ein schlichtes Gemüt ist, wem mit dreißig ebenso viele Dinge wichtig und bedeutsam sind wie zehn Jahre zuvor. Mit dreißig ist ein Leierkastenmann mehr oder weniger ein von Motten zerfressener Mann, der zufällig die Drehorgel spielt – und früher einmal war er Leierkastenmann!« 

aus: Die Schönen und Verdammten von F. Scott Fitzgerald

»Ich bin siebzehn und nicht ganz bei Trost. Mein Onkel meint, das gehöre immer zusammen. Wenn man dich nach deinem Alter fragt, meinte er, sag immer siebzehn und von Sinnen.« 
aus: Fahrenheit 451 von Ray Bradbury

»Dass die Jugend glücklich ist, ist eine Illusion, und zwar derer, die nicht mehr jung sind; aber die Jungen wissen, dass sie unglücklich sind, denn sie sind voller vorgegaukelter Ideale, und jedes Mal, wenn sie auf die Realität treffen, gehen sie daraus mit Schrammen und Wunden hervor. Es ist, als wären sie die Opfer einer Verschwörung; denn die Bücher, die sie lesen, und die Gespräche der Älteren, die durch den rosigen Nebel der Vergesslichkeit auf die Vergangenheit zurückblicken, bereiten sie auf ein unwirkliches Leben vor. Sie müssen selbst herausfinden, dass alles, was sie gelesen haben, und alles, was ihnen erzählt wurde, nichts weiter ist als Lügen; jede dieser Entdeckungen ist ein weiterer Nagel, der in den Körper am Kreuz des Lebens geschlagen wird.«

aus: Der Menschen Hörigkeit von W. Somerset Maugham