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Knisternde Lektüre für die kältere Jahreszeit

Die Tage werden kürzer, die Luft kühlt merklich ab und riecht nach Herbst, die ersten Blätter an den Bäumen verfärben sich. Die perfekte Jahreszeit, um sich mit einem Buch gemütlich in die heimische Leseecke oder in ein lauschiges Café zurückzuziehen. Wer kein knisterndes Kaminfeuer zur Verfügung hat, der findet das Knistern bestimmt in einer der folgenden Diogenes Neuerscheinungen, die sich allesamt der Liebe widmen.

»Ein interessanteres Thema als die Liebe gibt es nicht«, sagt der französische Philosoph André Comte-Sponville. Es verwundert nicht, dass die Liebe in der Literatur zu den beliebtesten und universellsten Motiven zählt, durch alle Gattungen und Epochen hindurch. Ob als bedingungslose Liebe, unglückliche, unerwiderte oder enttäuschte Liebe, erfüllte Liebe, verbotene oder heimliche, Selbstliebe oder Nächstenliebe: Sie treibt die Figuren an, setzt die Handlung in Gang und evoziert Spannung. Auch eröffnet sie jedem Autor ein weites Feld an Konflikten. Leidenschaft, Eifersucht, Rache, verletzte Ehre, Sühne, Tod – an dramatischen und den Leser fesselnden Zuspitzungen mangelt es nie.

Liebe
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In seinem neuen Buch Liebe fächert der ehemalige Professor für Philosophie an der Sorbonne ein Panorama philosophischer Ideen auf. Das hilft, dieses große Wort besser zu verstehen – in all seinen Facetten. Gedanken werden leicht, klug und humorvoll dargestellt. André Comte-Sponville fragt sich: Kann die Liebe im Alltag eines Paares überleben? Kann sie glücklich und von Dauer sein? Wird sie nicht unweigerlich von Monotonie und Langeweile abgelöst? Als Philosoph beantwortet er solche Fragen anders, als es ein Eheberater tun würde. Bei Platon liest er: »Liebe ist das Begehren dessen, was einem fehlt.« Ein Partner fehlt aber nicht, er ist da. Der Sehnsucht nach ewiger Dauer der Liebesbeziehung steht die Befürchtung oder gar Realität des ewigen Einerleis gegenüber. Comte-Sponville schaut sich unter den Philosophen aller Zeiten um: Löst einer von ihnen das Dilemma? Ein Pessimist wie Schopenhauer sieht schwarz für die Ehe, aber da ist auch Spinoza, der meint, die Macht, den anderen zu lieben, liege in uns. Der Leser verfolgt die philosophische Diskussion gespannt und findet – in einer Zeit, in der sich gesellschaftliche Konventionen über die Lebensgestaltung mehr und mehr auflösen und die wohlstandsverwöhnte Konsumgesellschaft das individuelle Glück über alles andere stellt – zugleich Rat und Anregung für sein Leben.

Ich will dir treu sein und dich ewig lieben

Rat dieser Art hätte der Protagonistin im neuen Roman Untreue von Paulo Coelho vielleicht aus ihrer Krise geholfen. So muss sie erst einen langen Weg zurücklegen und einschlägige Erfahrungen machen, bis sie ihre innere Zufriedenheit wiederfindet.

Untreue
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Linda ist jung, attraktiv, erfolgreich – und todunglücklich. Müde und lustlos schleppt sie sich durch ihr Leben und versteht sich selbst nicht mehr. Hat sie doch vieles, was es gemeinhin zum Glücklichsein braucht: eine gesicherte Existenz, einen wunderbaren Ehemann, süße Kinder, einen spannenden Beruf. Doch sie spürt keine Begeisterung, und es fällt ihr immer schwerer, Fröhlichkeit vorzutäuschen. Als Linda merkt, dass etwas Entscheidendes fehlt, beginnt sie von einem anderen Leben zu träumen. Dieses eröffnet sich ihr scheinbar schneller als erwartet: Durch die Begegnung mit einem alten Jugendfreund gerät Linda in einen Strudel der Leidenschaft, der sie alles riskieren und in ihre eigenen Abgründe blicken lässt. Muss man manchmal untreu sein, um sich selbst wieder treu zu werden? Die gemachte Erfahrung lässt Linda ihr Leben und ihre Beziehung mit anderen Augen sehen. Zu einer großen Liebe ist man ein Leben lang unterwegs, merkt sie.

Ehebruch und Leidenschaft waren schon immer ein guter Brennstoff in Romanen. Das Erzählmotiv des Seitensprungs verspricht mit seinen Ingredienzien wie Verführung, Heimlichkeit, Skandal und Verzweiflung ein Feuerwerk an Emotionen und Spannung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der Ehebruchroman sogar zur bevorzugten Form des Zeit- und Gesellschaftsromans. »Die Liebe, die Liebe, welch lieblicher Dunst; doch in der Ehe, da steckt die Kunst«, seufzt Theodor Storm. Wie schwierig die neuerdings von der Gesellschaft geforderte Einheit von Ehe und romantischer Liebe für die Betroffenen damals auch sein mochte, für die Literatur war sie umso ergiebiger. Neben Aphrodite, Aërope, Klytämnestra und ihresgleichen aus der griechischen Mythologie stellten sich die Effi Briests, Anna Kareninas und Emma Bovarys. Literaturhistorisch weitaus häufiger dargestellt als die Untreue des Mannes wurde der Seitensprung der verheirateten Frau. Er wurde gemäss der vorherrschenden bürgerlichen Doppelmoral strafrechtlich härter sanktioniert, das Drama in Realität und Roman noch gesteigert. Auch im neuen Buch von Meir Shalev ist er Dreh- und Angelpunkt.

Auge um Auge, Zahn um Zahn …

Das Bibelwort schwebt unheilvoll über dem Roman Zwei Bärinnen des israelischen Bestsellerautors Meir Shalev. Die Familie Tavori betreibt im Norden Israels in der dritten Generation eine Gärtnerei. Vor siebzig Jahren begingen hier drei Bauern Suizid. So steht es in den Akten, aber alle im Dorf ahnen, dass nur zwei der angeblichen Selbstmörder Hand an sich gelegt haben. Der dritte wurde ermordet. Ruta Tavori, Lehrerin am örtlichen Gymnasium, weiß, wer diesen Mord begangen hat, und will nun davon erzählen. Davon und von den Männern ihrer Familie: ihrem Großvater, ihrem Mann, ihrem Bruder und ihrem Sohn – den Männern, die sie liebt, denen sie zürnt, nach denen sie sich sehnt und denen sie zu verzeihen versucht.

Meir Shalev zeigt Menschen, die ihren Instinkten und Emotionen folgen: ihrer Liebe ebenso wie ihrem Hass. Zwei Bärinnen ist eine erschütternde Familiensaga und ein unkonventioneller literarischer Thriller von archaischer Wucht.

Gefährliche Leidenschaft

Von einer anderen Seite beleuchtet der 1949 in Paris geborene französische Kultautor Philippe Djian die Liebe. Im Mittelpunkt seines neuen Romans Oh … stehen Kontrollverlust, Erotik und Leidenschaft.

Das mit dem renommierten Prix Interallié ausgezeichnete Buch beginnt mit dem Horrorszenario einer jeden Frau: In ihrem eigenen Haus und am helllichten Tag wird Michèle von einem maskierten Unbekannten überfallen, brutal zu Boden geworfen und vergewaltigt. »Oh …«, sagt Michèle nur und versucht den Vorfall zu verdrängen. Doch sie verliert jeden Halt. Ausgerechnet sie, die knallharte und attraktive Filmproduzentin, die stets genau weiß, was zu tun ist. Von ihrem frisch verliebten Exmann, ihrem Sohn, der als werdender Vater genug eigene Probleme hat, und ihrer Mutter, die mit einem Erbschleicher gerade den zweiten Frühling erlebt, ist wenig Hilfe zu erwarten. Umso anziehender erscheint ihr in dieser düsteren Zeit ihr verheirateter Nachbar Patrick, ein erfolgreicher Banker, der ihr plötzlich angenehm viel Aufmerksamkeit entgegenbringt. Doch ist er wirklich der fürsorgliche Typ, als den er sich ausgibt? Philippe Djian beschreibt in Oh … den manchmal schmalen Grat zwischen lustvollem Schmerz und brutaler Gewalt, die beklemmende Hinwendung einer aus der Bahn geworfenen Frau zu einem gefährlichen Mann.

Eine späte Liebe, die um ihre Endlichkeit weiß …

Um echte und falsche Nähe sowie um richtige und falsche Entscheidungen geht es auch im neuen Roman von Bernhard Schlink. In Die Frau auf der Treppe erzählt der Autor des Welterfolgs Der Vorleser von einem erfolgreichen Juristen, einem Kopfmenschen durch und durch, der in seinen besten Jahren die Verfestigungen seines Lebens zu begreifen beginnt. Auslöser für sein Innehalten ist das Aktbild einer Frau, dem er nach langer Zeit zufällig in der Art Gallery in Sydney wiederbegegnet.

Die Frau auf der Treppe
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Klar und sprachlich verdichtet wie immer rollt Schlink daraufhin die Beziehungsgeschichte zwischen dem Modell auf dem Bild und drei Männern auf, die in den 60er Jahren in Frankfurt am Main ihren Anfang nimmt. In Rückblenden erfahren wir, wie der Maler des Gemäldes, dessen Auftraggeber und vormaliger Besitzer sowie der damals noch junge Rechtsanwalt zusammenkamen. Der Maler Schwind und der schwerreiche Bankier Grundlach: zwei Alphamänner, die genau zu wissen scheinen, was ihnen vermeintlich zusteht. Ihr Kampf um das Bild, der eigentlich ein Kampf um die Frau ist, die es darstellt. Der unerfahrene Anwalt, der nicht ohne Eigeninteresse zwischen den beiden vermittelt.

Zurück in der Gegenwart kommt es zu einem Wiedersehen an der australischen Küste. Noch immer geht es um Macht und Ehrgeiz, ums Rechthaben, um Besitz und Verlust. Doch auch ums Mitleiden, um das Erkennen von Lebenslügen und um eine späte Liebe. Nur einer der drei Männer ergreift nämlich die Chance, der Frau auf dem Bild neu zu begegnen.