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›Dein Herz, ein wildes Tier‹ – eine exklusive Leseprobe aus Jardine Libaires neuem Roman

Zwei Frauen. Zwei Männer. Eine Raubkatze. Und das größte Abenteuer ihres Lebens. Nach ›Uns gehört die Nacht‹ hat Jardine Libaire eine neue, aufregende Liebesgeschichte geschrieben, eine faszinierende Road Novel in Oklahoma und Texas.

Foto von Andrea Brambila auf Unsplash

Vier Außenseiter auf der Flucht: Staci, Ray, Ernie und Coral hauen mit geklautem Drogengeld ab nach Texas, wo sie in einem abgelegenen Haus etwas finden, das sie nie zu träumen gewagt hätten: Zugehörigkeit, Vertrauen und Liebe. Und je länger sie in dieser vom Schicksal zusammengewürfelten Gemeinschaft leben, desto mehr wächst jede und jeder über sich hinaus. Doch die Tage ihres zerbrechlichen Glücks sind schon lange gezählt. Eine exklusive Leseprobe.

 

Ei

S. 171-184

Und da war er: Slash. Ein sechzig Kilo schwerer männlicher Gepard, der im verzweifelten Versuch, sich unsichtbar zu machen, in der hintersten Ecke des Käfigs kauerte. Goldenes Fell mit schwarzen Punkten, weißer Bauch. Der Blick düster und wachsam, der Körper verdreckt und abgemagert, mit verschorften Schnitten im Gesicht und auf der Brust.
    Und?, sagte Ernie. Wie findest du ihn?
    
Das Mädchen musterte den Gepard. Was sah sie? Sie ließ den Blick rasch über seinen Körper wandern, um möglichst schnell zu erfassen, was sie vor sich hatte. Das Tier sah sie nicht an, blickte stattdessen zu den anderen, ringsherum, sonst wohin, nicht unbedingt verschreckt, eher mit fast verzweifelter Aufmerksamkeit. Sein Jaulen durchschnitt die modrige Luft im Schuppen.
    Verfluuuuchte Scheiße, sagte Ray. Fuck, fuck, fuck. Hier bei uns sieht er ganz anders aus.
    
Staci musste daran denken, wie sie auf der Gartenveranda ihrer Schwester in New Jersey zum ersten Mal ihren kleinen Neffen gesehen hatte. Zugegeben, sie war high gewesen von Gin und Koks und in superkurzen Jeansshorts aufgekreuzt, aus denen unten die Taschen raushingen. Aber dem Knirps stand die Panik so sehr ins Gesicht geschrieben, dass Staci die ausgestreckten Arme sinken ließ. Als der Kleine anfing zu weinen, wurde ihre Schwester rot und sagte hastig: Oje, er fremdelt mal wieder. Staci machte sich eine Dose Diet Pepsi auf und lachte, als wäre dieses Fremdeln nur eine niedliche kleine Belanglosigkeit und nicht ein Messerstich ins Herz.
    Manny hatte ihnen eine Metallschüssel im Käfig gelassen, aber als Ernie den Gartenschlauch heranzog, hieb Slash mit der Pranke gegen die Stäbe, bleckte mit wildem Blick die Zähne und schrie. Alle vier hasteten aus dem Schuppen, Ernie kehrte noch einmal um, warf die Tür zu und legte einen Stein davor, obwohl Slash immer noch im Käfig eingesperrt war. Im Garten versammelten sie sich wieder. Nach einer Weile räusperte sich Ernie nervös und versuchte zu lächeln.
    Dann sagte er zu Coral: Wir haben ihn als Geschenk für dich besorgt.
    Eigentlich hat Ernie ihn ausgesucht,
erklärte Staci.
    Ja, aber die Idee hatten wir alle, beharrte Ernie.
    Na ja, meinte Ray. Es war deine Idee, und wir haben mitgemacht.
    Wie könnt ihr das sagen?,
protestierte Ernie.
    Coral wirkte geschockt.
    Hört zu, Leute, sagte Ernie schließlich. Slash ist eigentlich ganz friedlich, aber Manny hat gesagt, in den letzten Wochen ist er depressiv geworden, weil sein Besitzer weg ist. Das wird schon wieder. Er braucht nur ein bisschen Zeit.
  
  Aus dem Schuppen drang ein Knurren. Die vier erstarrten.
    Wisst ihr, was das heißt?, fragte Ernie dann. Er hat Hunger.
    
Er holte die fünf Steaks aus der Kühltasche, die Manny ihnen gegeben hatte. Dann ging er betont lässig zurück zum Schuppen, als würde er so was jeden Tag machen, und hielt Coral auf dem Weg das Fleisch hin. Willst du mitkommen und ihn als Erste füttern, damit er gleich, du weißt schon, auf dich geprägt ist?
    
Coral starrte ihn an, als wäre er wahnsinnig geworden. Ernie nickte und zögerte kurz, während ihm hellrotes Blut über die Finger lief, dann ging er in den Schuppen und quetschte mit angehaltenem Atem das Fleisch durch die Gitterstäbe. Unter Slashs stechendem Blick wich er wieder zurück, bemüht, seine Angst nicht zu zeigen und nicht loszurennen.
    Von draußen beobachteten sie den Geparden, aber obwohl er Hunger haben musste, rührte er sich nicht.
    Wahrscheinlich will er allein sein, sagte Ray.
    Ohne dem Tier in die Augen zu sehen, schloss Ernie die Schuppentür.

In dieser Nacht konnte keiner von ihnen schlafen. Slashs runder Kopf, seine gewaltigen Zähne, seine Flecken schimmerten in ihren Gedanken und ließen sie nicht los. Dass die Raubkatze so knuffige Kuschelohren hatte, schien irgendwie das Allertraurigste an der ganzen Sache zu sein.
    Finsternis. Coral lag wach im Bett, als würde sie lauschen. Slash gab eine Mischung aus Knurren und Weinen von sich. Sie starrte an die Zimmerdecke. Stundenlang hatte sie nicht stillhalten können, hatte eine Unruhe verspürt, als hätte sie Speed genommen; sie war aufgestanden, durchs dunkle Zimmer getigert, hatte sich aufs Bett gesetzt, war wieder aufgestanden. Sie trug billige Feinripp-Unterwäsche und kratzte sich immer wieder am Kopf, bis ihre Haare in einem einzigen Wirrwarr abstanden.
    Sie konnte ihn nicht sehen, aber der Gepard schritt genauso ruhelos auf und ab wie sie.

Am nächsten Tag fuhren Ernie und Ray zum Baumarkt und kauften haufenweise Gitter aus verzinktem Stahl, Bewehrungsstäbe, Ringklammern, Drahtzangen, Schnüre und Riegel. Am Haus luden sie alles aus dem Van und trugen es in den Garten.
    Sie waren schon durchgeschwitzt, bevor sie überhaupt angefangen hatten, und zogen sich die Hemden aus.
    Manny hatte ihnen genau aufgezeichnet, was sie bauen sollten. Zuerst verstärkten sie den bestehenden Käfig, der ungefähr fünf mal fünf Meter groß war, damit Slash ihn später als eine Art Schlafhöhle nutzen konnte, und bauten drumherum einen Außenkäfig von fünfzehn mal zwanzig Metern, sodass er dreihundert Quadratmeter Auslauf haben würde.
    Während sie sägten und hämmerten, kauerte der Gepard in einer Ecke des Käfigs, und weil sie sich blöd vorkamen, taten sie so, als wäre er nicht da.
    Ich wette, er kriegt davon Kopfschmerzen, sagte Ernie.
    Tja, meinte Ray unschlüssig.
    Danach bauten sie eine Futterklappe ein. Und als Letztes befestigten sie eine Schnur an der Tür des Innenkäfigs, mit der sie die Tür von außen hochziehen konnten, um Slash rauszulassen. Als sie fertig waren, gingen sie aus dem Außenkäfig und verriegelten die Tür hinter sich.
    Hoffentlich sind uns keine groben Schnitzer unterlaufen, sagte Ray und wischte sich mit seinem Hemd übers Gesicht.
    Risiko, stimmte Ernie ihm zu.
    Staci brachte ihnen ein kaltes Bier, und dann standen sie im orangeroten Spätnachmittagslicht und betrachteten ihr Werk.
    Ist sie schon wieder da?, wollte Ernie wissen.
    Nee, sagte Staci.
   Sie hätten Coral gern dabeigehabt, aber sie war schon vor einer Weile in den Wald gegangen. Ray zog an der Schnur, mit der die Zwingertür angehoben wurde, und band sie an einem Nagel fest, den sie in einen Baum gehämmert hatten. Aber Slash blieb im Zwinger, in seinem Käfig im Käfig, und mied mit seinen riesigen bernsteingelben Augen ihren Blick.
    Er hasst uns, sagte Staci missmutig.
    Niemand widersprach.
    Sie schmiss ein paar Eiswürfel in Slashs Napf, steckte den Gartenschlauch durch die Stäbe und ließ Wasser hineinlaufen. Dann hockte sie sich ans Gitter und versuchte ihn mit Kussgeräuschen zu locken wie ein Kätzchen.
    Hey, kleiner Slashy, hab keine Angst. Komm her, hier ist schönes kaltes Wasser für dich.
    
Er musterte sie, dann schlenderte er zum Trinknapf und schleckte mit seiner schmierigen Zunge Wasser. Obwohl Staci klar war, dass die Käfigstangen sie trennten, rückte sie unwillkürlich ein Stück zurück und bekam sofort ein schlechtes Gewissen, als könnte Slash sich ungeliebt fühlen. Dabei wusste sie ganz genau, dass er im Endeffekt nur darauf aus war, sie alle zu töten.

Foto von Chirag Saini auf Unsplash

Coral verbrachte diesen Tag genau wie die meisten anderen, nämlich indem sie ziellos in der Gegend herumstromerte, die Tennissocken bis zu den verschorften, knubbeligen Knien hochgezogen. Sie streifte durch jeden Winkel des Waldes, drehte mit einem Stock Steine um, starrte die Asseln und Tausendfüßler an, die sich darunter durch den Dreck wühlten. Sie stellte sich regungslos neben eine Trompetenblume und wartete, bis ein Kolibri herbeischwirrte und den Schnabel in die Blüte steckte. Sie kroch vorwärts, als würde sie die eine Eidechse, das eine Ei suchen, als würde sie Stein für Stein, Farn für Farn ihren Glauben wiederherstellen.
    Photonen und Leuchtpartikel tanzten um ihren Kopf. Sie lief und schaute, und sie schien es mit ihrem ganzen Körper zu tun. Das Herumstöbern ließ sie lebendig aussehen.
    In der Dämmerung kehrte sie zurück, eilte mit gesenktem Kopf am Käfig vorbei, ohne wahrzunehmen, was die Männer gebaut hatten. Ernie war mit den Tomatenpflanzen beschäftigt, er lächelte und winkte ihr zu wie ein Clown und bereute es sofort. Sie sah ihn an und verschwand im Haus.

Beim Abendessen dachten alle daran, wer dreißig Meter von ihnen entfernt übellaunig im dunklen Schatten lag.
    Ernie räusperte sich und versuchte es mit einem lockeren Spruch. Ray, bist du Manns genug, die wilde Bestie zu füttern?
    Klar, warum nicht? Wer hilft mir?
    
Coral nahm den Blick nicht von ihrem Teller.
    Was ist mit dir, Stace?
    Nee danke, Schatz. Diese Miezekatze ist etwas zu hungrig für meinen Geschmack.
   Tja, Ern, dann bist du wohl dran,
sagte Ray.
    Während Ray ein Backblech voll Fleisch hielt, öffnete Ernie die Futterklappe am Gehege. In der Dunkelheit des Schuppens leuchteten die goldgelben Katzenaugen, aber in der Luft lag ein ungesunder Gestank, der an Angstschweiß erinnerte.
    Ernie sagte: Mit jeder Fütterung gewinnt er mehr Zutrauen zu uns, hat Manny gemeint.
    Ray warf das Fleisch in den Käfig und flüsterte: Abendessen, Kumpel.
   
Plötzlich schoss Slash mit einem Schrei aus der Dunkelheit. Die beiden Männer duckten sich. Fauchend blickte der Gepard in alle Richtungen, und Ernie und Ray wichen zurück. Als sie zehn Meter entfernt waren, hockte Slash sich hin. Er schlug die Zähne ins Fleisch, und der kleine Kopf zappelte ruckartig am langen Hals, der schlanke Körper wand sich, während er die Nahrung hinunterschlang.
    Mit zitternden Fingern steckten die Männer sich im Garten eine Zigarette an. Sie waren noch nicht in der Lage, den Frauen gegenüberzutreten.
    Bin nicht so sicher, ob es ihm hier gefällt, bemerkte Ray leise.
    Das dauert eben ein bisschen.
    Jetzt mal ehrlich, Mann,
meinte Ray. Er wirkt nicht gerade wie ein Haustier.
    Wenn ich’s dir sage. Als ich diesen Geparden vor ein paar Jahren zum ersten Mal gesehen habe, ist er bei Diego im Haus frei rumgelaufen. Damals wohnte da auch sein Bruder, Axl, keine Ahnung, was mit dem passiert ist, aber egal – die beiden haben jedenfalls immer am Whirlpool rumgelegen. Slash hat im Bett geschlafen, ich schwör’s dir, er hat sogar mit Diegos Kindern gespielt.
    
Sie lauschten den Kaugeräuschen.
    Tja, gewöhnt er sich wohl noch ein.
    Aber der Kleinen scheint er ziemlich egal zu sein, was echt scheiße ist, meinte Ernie und hoffte, Ray würde etwas Aufmunterndes erwidern wie: Ach, das kommt schon noch, oder: Man merkt doch, dass sie ihn interessant findet, sie will es nur nicht zeigen.
    Stattdessen sagte er: Ja, total.
    
Sie setzten sich wieder in die Küche und aßen Eis mit Maraschino kirschen, aber Coral war schon ins Bett gegangen und hatte das Licht ausgemacht. Die Traurigkeit des Gepards breitete sich aus wie Tinte in Wasser, rasend schnell, und niemand konnte ihr entkommen.
    Ich wette, Tim würde das Vieh unter Kontrolle kriegen, sagte Ray, um Ernie zu provozieren.
    Wie denn?, fragte Ernie.
    Genauso, wie er es bei uns allen gemacht hat. Manipulieren. Verhätscheln. Ab und zu fertigmachen, dann wieder Geschenke verteilen und uns gegeneinander ausspielen.
    
Ernie war geschockt. Darüber hatten sie noch nie offen gesprochen. Es war immer der Elefant im Raum gewesen, und er hatte geglaubt, dass nur er von Tim so verarscht worden war. Ihr meint, er hat uns alle benutzt?
    
Staci lachte. Na klar.
    Warum seid ihr dann geblieben?
    Ray zuckte die Schultern. Er hat uns ein Dach über dem Kopf gegeben und uns versorgt, wir hatten eine verrückte kleine Familie, mit der wir abhängen konnten, und dafür mussten wir einfach nur so tun, als wäre er der König. Und den Abwasch machen.
    
Wie hatten die beiden es ertragen können, Tim wie den König zu behandeln? Sie hatten einfach mitgespielt! Und mich hat es fast umgebracht, dachte Ernie.
    Wo auch immer Tim jetzt steckt, er hat garantiert wieder neue Leute gefunden, die für ihn die Wäsche machen und ihm in den Arsch kriechen, sagte Staci und leckte die Rückseite ihres Löffels ab.
    Eine Motte flog in die Küche. Ernie machte das Licht aus.
    Was soll das, du Penner, ich esse noch!, rief Ray im Dunkeln.
    Ich will doch nur die Motte rauslassen, sagte Ernie und machte die Fliegengittertür auf. Damit sie Richtung Mond fliegen kann.
    Mach sie einfach tot.
    Die Motte flog nach draußen und verschwand am Himmel.
    Siehst du? Ging doch ganz leicht, sagte Ernie und schaltete das Licht wieder an.
    Alles klar, Mutter Teresa, sagte Ray.
    Ich habe Tim jetzt nicht unbedingt vergöttert, rechtfertigte sich Ernie, den das Thema noch nicht losließ.
    Und wie du das getan hast, widersprach Ray. Dabei warst du für ihn einer der kleinsten Fische.
    Ray!,
sagte Staci.
    Ich will Ernie doch nur klarmachen, dass Tim nicht der Herrscher der Welt ist.
    Das weiß ich doch,
sagte Ernie, aber noch während er es aussprach, pressten ihm Tims geflüsterte Erniedrigungen das Herz zusammen.
    Klar, im Prinzip hat er das Camp regiert, sagte Ray. Aber wenn man ihn durchschaut und ihm gibt, was er braucht, kann man ihn genauso ausnutzen, so läuft doch das Spielchen. Ein Abbild der menschlichen Gesellschaft, Kinder.
    Nicht jeder Gesellschaft,
sagte Staci skeptisch.
    Doch, na klar, meinte Ray. Die Sache ist nur, dass nicht alle es auf die Reihe kriegen. Ironischerweise können starke Menschen eher ausgenutzt werden, weil sie ihrerseits andere ausnutzen, während die Schwachen daran zerbrechen. Aber dem System entkommt niemand.
    
Staci wurde schwindelig. Diese Unterhaltung gefiel ihr nicht.
    Ray fuhr fort: Damit das klar ist, meiner Meinung nach schulde ich Tim keinen Cent. Das Geld gehört uns.
    Und nur, weil du das so beschließt, gilt das auch?,
fragte Ernie. Was für eine kranke Logik.
    Es gehört uns!
Ray grinste wie der Joker.
    Na ja, ich weiß nicht, sagte Ernie verwirrt.
    Ray machte wieder ein ernstes Gesicht. Ich sage euch eins, der überlegt sich jetzt schon, wie er uns bestrafen kann. Wenn es um Rache geht, kriegen Loser wie er einen Tunnelblick.
    
Niemand lachte.
    Irgendwann gingen die Männer schlafen, aber Staci saß noch lange am Küchentisch und trank Wein. Verdammt, warum musste sie ständig an Judy denken? Keiner hatte etwas davon, wenn sie sich da reinsteigerte. Aber es tauchten immer wieder dieselben Details auf, als wären es Indizien für die bevorstehende Katastrophe gewesen, dabei hatten sie nicht im Entferntesten etwas damit zu tun. Das arme Mädchen hatte ständig orangefarbene Tic Tacs in der Tasche gehabt, aber niemand hatte je welche haben wollen. Wenn man gerade mit Kochen oder Putzen beschäftigt war, konnte man darauf wetten, dass sie einen mit irgendeiner Geschichte überfiel. Und sie war aus unerfindlichem Grund der Meinung, es wäre sexy, wenn die BH-Träger unter dem Tanktop herausguckten, dabei sah das einfach nur verlottert aus.
    Aber warum hatte das gesamte Camp Judy so dermaßen geschnitten, obwohl sie niemandem etwas getan hatte? Tim dagegen war ein echtes Arschloch, ein Lügner, der den anderen ihr Geld wegnahm, sie ausnutzte und Leute wie Ernie fertigmachte, aber er wurde wie ein toller Typ, wie ein guter Freund behandelt. Sobald Ray nicht im Zimmer war, hatte Tim Staci die Hand um die Hüfte gelegt und sie an sich gezogen, und Staci hatte ihn gewähren lassen. Sie ließen ihn alle gewähren. Judy konnte man höchstens vorwerfen, dass sie wie eine Pseudo-Jugendliche nonstop in Malls rumhing, ihr Essen komisch kaute und eine viel zu laute Lache hatte, aber trotzdem hassten sie alle, als wäre sie eine Kindermörderin.


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Jardine Libaire, geboren 1973 in New York, ist Absolventin des Skidmore Colleges und hat einen MFA in Creative Writing der University of Michigan. Sie lebt in Austin, Texas, wo sie ehrenamtlich für Truth Be Told arbeitet, ein Hilfsprogramm für Frauen im Gefängnis.

Tags Roman USA