Der Schweiz-Amerikaner Stefan Bachmann wurde mit seinem Fantasy-Debüt Die Seltsamen im Alter von 18 Jahren Bestsellerautor in den USA und jetzt auch bei uns. Er studiert neben der Schriftstellerei Orgel und Komposition in Zürich. Dies lässt ihm nicht viel Zeit zum Reisen, ein Trip nach Japan musste dennoch sein.
Das Ferientagebuch, das zum neuen Sammelband Der kleine Nick macht Ferien erschienen ist, füllt Stefan Bachmann in Tokyo aus.
Tokyo, 10. Juli 2014
Das habe ich heute erlebt: Bin in den Tokyo-Stadtteil Shibuya gefahren, wo 5 Straßen aufeinandertreffen und wo es sicher um die 2 Milliarden Shopping Malls gibt. Laut! Und bunt!
Das möchte ich noch erzählen: Wenn man in Japan Suppen isst, darf man schlürfen. Es ist sogar notwendig, will man höflich sein. Man sollte aber unbedingt vermeiden, in der Metro laut zu reden. Am besten man redet überhaupt nicht. Wieso das so ist, weiß ich nicht. In der Stadt ist es immer recht laut, mit schreienden Werbespots überall, aber unten im Zug sitzen Millionen von Menschen zusammen und ignorieren einander fleißig. Es ist oft in Großstädten so, aber hier war es besonders markant. Und eigentlich sind die Menschen hier alle wahnsinnig nett und hilfsbereit. Janu.
Ich werde nun weiter Tokyo erkundigen, nach interessanten und komischen Souvenirs suchen, um sie mit nach Hause zu bringen. Außerdem versuche ich, so viel wie möglich zu schreiben, denn bald ist wieder ein Deadline.
Stefan Bachmann freut sich noch auf die Bullet-Train nach Kyoto und die »La Petite Mercerie« Cupcakes in Ginza. Als Ferienlektüre liest er Bird Box von Josh Malerman. Eine hochspannende und dunkle Zukunftsgeschichte, geschrieben von einem Rock-Musiker.
Lesen Sie aus der Reihe »Diogenes Autoren machen Urlaub«:
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