Im Keller des Hauses vis-à-vis vom Diogenes Verlag befindet sich das Handlager, ein kleines Bücherlager mit allen lieferbaren Diogenes Titeln für den internen Gebrauch. Dort vorzufinden ist eine Galerie von Autogrammen und Zeichnungen. Viele Diogenes Autoren haben sich in den letzten Jahrzehnten an den weiß getünchten Backsteinwänden verewigt – so auch Donal Ryan.
Als der irische Autor zur Vertreterkonferenz nach Zürich kam, um seinen Roman Die Sache mit dem Dezember vorzustellen, durfte ein Besuch im Lager nicht fehlen. Viele von Donal Ryans Vorgängern haben bei ihrer ersten Einladung in den Verlag ein ganz spezielles Souvenir dagelassen: Die Wände sind mit Zeichnungen, Grüßen und Unterschriften aller Art übersät.
Den Anfang machte vor langer Zeit Tomi Ungerer. Er hinterließ nicht nur sein Autogramm auf dem Stein, sondern auch eine erotische Zeichnung, die bei einigen Mitarbeiterinnen für Unmut sorgte. »Tomi hat sich krankgelacht, als er die Zeichnung machte«, erinnert sich Heinz Schmied, der über dreißig Jahre das Lager betreute und daneben viele kleine und große Ausgaben im Verlag. »Und, schlau wie er ist, hat er sie hinter die Türe gemalt, damit man sie verstecken kann.«
Heute sind fast alle Wände vollgeschrieben oder -gezeichnet. So ist im Keller eine in Stein ›geschriebene‹ Verlagschronik entstanden, die das angrenzende Archiv ergänzt und ihre ganz eigenen Geschichten erzählt.
in nächster Nachbarschaft zu dem von ihm verehrten John Irving, Alan Sillitoe, Anthony McCarten, Patrick Süskind und Amélie Nothomb.
Videointerview Donal Ryan mit seiner Lektorin
Fotos: © Diogenes Verlag
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Donal Ryans Debüt Die Sache mit dem Dezember ist am 25.2.2015 erschienen, auch als E-Book.