Werdet ihr euren Urlaub schon bald in Frankreich genießen, wisst aber noch nicht, welches Buch einzupacken ist?
Keine Angst: Wir haben eine breite Auswahl von Büchern zusammengestellt, in der ihr sicher das Richtige finden werdet. Krimifans, Kunstliebhaber:innen, Mode-Freunde aufgepasst: Hier gibt es für jeden was.

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Es kann nur très chic sein, mit einem Buch, einem knusprigen Croissant und einem Cappuccino in einem Café zu sitzen und die Straßen von Paris zu bestaunen, bei Lavendelfeldern in der Provence in einem Liegestul zu lesen oder sich nach einem Tag an einem endlosen Strand in einer Geschichte zu verlieren.
An euch ist es nun, zu entscheiden, ob es Philippe Dijan, Amélie Nothomb, Jean-Jaque Sempé oder doch ein ganz anderer Autor ist, der euch dabei begleitet. Bon voyage!
Wer sich nach vielen Wochen auf der Arbeit noch gar nicht richtig vorstellen kann, lange zu lesen, und am liebsten in dieser Hitze nur mit einem eisigen Weißwein entspannt, für den ist das Kunstbuch Vive la France! von Jean-Jaques Sempé genau das Richtige. Das Land wird charmant gefeiert – und dabei verliert man sich in den feinen und unglaublich präzisen Strichen und den sanften Wasserfarben des Künstlers.
Vive la France
Begleiten wir Sempé auf seinen Streifzügen durch Paris und durch die französische Provinz, zu Fuß, auf dem Fahrrad, ein noch warmes Baguette unterm Arm. Seine Zeichnungen sind wie Szenen aus ungeschriebenen Romanen, sorgfältig komponiert, voll traumhafter Menschenkenntnis – ein untergegangenes, ein modernes und ein ewiges Frankreich.
Wenn die Eltern endlich mal durchatmen und sich in der Kunst erholen, braucht es natürlich auch für die Kinder den passenden Lesenachschub. Dafür haben wir von René Goscinny und Jean-Jaques Sempé einen Band des Petit Nicolas ausgesucht: Der kleine Nick und die Mädchen. Denn diesen wollen sie sicher schon alleine lesen ...
Der kleine Nick und die Mädchen
Wenn man hingegen als Erwachsene schon lange in einem komplizierten Liebesleben steckt, das im Urlaub vielleicht noch verrückter und fulminanter wird, dann empfehlen wir unsere Anthologie Paris mon amour. Besonders wenn man an jedem Finger einen Verehrer hat, braucht man manchmal auch eine herrlich fiktionale Liebesgeschichte – und dieser Band kommt mit einer exklusiven von Joey Goebel. Was will man da noch mehr?
Paris mon amour
›Je t’aime‹ – in keiner Sprache klingen die berühmten drei Wörter so verführerisch wie in Paris mit seinen betörend schönen Plätzen, verträumten Parks, romantischen Bootsfahrten … sowie großen und kleinen Liebesgeschichten voller Charme und Esprit. Von Anna Gavalda, Alex Capus, Paulo Coelho, F. Scott Fitzgerald, Georges Simenon, Marc Levy, Jean-Philippe Blondel, David Nicholls, Eric-Emmanuel Schmitt, Patrick Süskind, Philippe-Auguste de Villiers de L’Isle-Adam, Friedrich Glauser, Douglas Kennedy, Jojo Moyes, Irène Némirovsky, Guillaume Musso u.v.a. Mit einer bittersüßen Exklusivgeschichte von Joey Goebel.
Mehr? Mehr Seitenzahlen, mehr Intrigen, mehr Gossip, mehr Skandale und vor allem: mehr Weltliteratur? Wir stellen den Briefroman Gefährliche Liebschaften von Choderlos de Laclos vor. Verliert euch in 175 Briefen auf 432 Seiten, und werdet Teil der höchsten Pariser Gesellschaftskreise!
Für alle Filmliebhaber:innen gibt es zu diesem Buch übrigens auch eine Adaption von Netflix, die neu dieses Jahr herausgekommen ist.
Gefährliche Liebschaften
Ohne Drama, dafür aber mit mindestens gleich viel Genuss: So geht es bei Martin Walker und seiner Frau Julia Watson beim Kochen zu. In Brunos Gartenkochbuch folgen wir den kulinarischen Spuren des charmanten Bruno, chef de police. Egal wo man sich befindet: Mit viel Liebe, frischen Zutaten und einigen vegetarischen Gerichten erlebt man das Périgeux mit all seinen Sinnen.
Brunos Gartenkochbuch
Gartenfrisches gegrilltes Herbstgemüse mit Basilikum und Ziegenkäse, Mirabellen-Sorbet – besser lässt sich die Sehnsucht nach Frankreich nicht stillen. Für Martin Walker und seine Frau Julia Watson gibt es nichts Schöneres, als sich in ihrem Garten im Périgord zu köstlichen Rezepten inspirieren zu lassen. Eine kulinarische Liebeserklärung mitten im gastronomischen Herzen Frankreichs.
Wer vor lauter Kochen und Backen und Essen und Genießen sich am liebsten nur noch mit einem vollen Bauch hinlegt, und dabei den Schmöker betreten tiefer unter das Sofa schiebt – ihr seid nicht allein!
Dafür ist die Anthologie Gefährliche Ferien in Südfrankreich da: Kurze, knackige Geschichten, die nicht erschlagen, aber doch so spannend sind, dass sie nach einem kulinarischen Fest beleben!
Gefährliche Ferien - Südfrankreich
Und wach muss man sein, wenn man die beeindruckende Geschichte des Modedesigners YORN liest: Fast schon märchenhaft ist das Leben von Jürgen Michaelsen, dem modebegeisterten Jungen aus Bremen, der auf seinem Lebensweg den Designern Dior und Yves Saint Laurents begegnet und sein eigenes Modelabel aufmacht. Dieses spezielle Buch ist mit Zeichnungen von Sempé gespickt.
Gast im Glück
Der Modedesigner Yorn hat im Leben oft magische Augenblicke erlebt. Ob als junger Mann in Paris, wo er von Christian Dior vom Fleck weg als Assistent engagiert wurde, oder bei einer waghalsigen Wette mit Yves Saint Laurent; ob bei der Gründung seines eigenen Modelabels an den Champs-Élysées oder bei der Umsetzung der Idee, Pariser Chic nach Deutschland zu bringen – das Glück hat ihm stets gelacht. Und je mehr er sein Glück mit anderen teilt, desto größer wird es.
Ähnlich künstlerisch geht es an der Romanfront weiter: »Eine Atmosphäre wie auf einem Bild von Edward Hopper.«
So beschreibt Jean-Claude Perrier in LivresHebdo diese berauschende und traurige Liebesgeschichte von Philippe Djian. Wer zudem ein großer Betty Blue Fan ist, der sollte unbedingt auch mal in Marlène reinlesen. Für Annette König ist dieses 2021 erschienene Buch die »gebührende Nachfolgerin«.
Marlène
Marlène ist etwas weltfremd, aber immer im Auge des Orkans, den sie selbst verursacht. Seit sie da ist, ist das Leben von Dan und Richard noch komplizierter. Die beiden Freunde müssen sich seit ihrer Rückkehr aus dem Krieg im zivilen Alltag zurechtfinden. Nun brechen alte Traumata auf, und die Gefühle spielen verrückt.
Frankreich ohne seine Superstar-Autorin Amélie Nothomb wollen wir uns gar nicht vorstellen. Von sich selbst sagt sie, dass sie süchtig nach dem Schreiben sei. So hat sie schon mehr als hundert Romane geschrieben, aber nur die von ihr ausgesuchten 31 wurden auch publiziert. Dieses Jahr ganz neu auch auf Deutsch: Ambivalenz. In 128 Seiten wird die Familiengeschichte einer starken, unabhängigen Frau und Tochter erzählt.
Ambivalenz
Claude ist ein unbeständiger Verehrer. Erst lässt er seinen Charme spielen und verführt Dominique mit Champagner und Chanel N° 5, dann wieder ist er unnahbar und abweisend. Gemeinsam haben sie eine Tochter, Épicène, die mit ihrem extravaganten Vornamen früh lernt, eigenständig zu denken und zu handeln. Sie weiß auch sofort, was zu tun ist, als die Mutter in einem Pariser Stadtpalais den Launen des Vaters auf die Schliche kommt.
Zuletzt wollen wir euch auch noch ein Buch eines Schweizer Autors ans Herz legen: In Charles Lewinskys Johannistag geht es raus aus der Stadt, weg von Paris, und nach Courtillon, einem beschaulichen Dorf mit nur zwei Straßen.
Als »sensibler, umsichtiger und eigenständiger Erzähler« (Manfred Papst, NZZ) fertigt er fein konturierte Charakterstudien an und changiert in seiner Geschichte zwischen Tragödie und Komödie. Schnell wird klar, dass Courtillon eine trügerische Idylle ist ...
Johannistag
Ein Lehrer hat sich, nachdem er wegen einer Affäre mit einer Schülerin suspendiert wurde, in ein französisches Dorf zurückgezogen. Idyllisch wirkt es hier, doch der Schein trügt. Ein Bauvorhaben reißt uralte Gräben wieder auf, und ehe der Fremde sich’s versieht, ist er in das Ränkespiel verwickelt. Es entspinnt sich ein Netz aus Verbrechen längst vergangener Tage und höchst lebendigen Intrigen.